Volltext: Keramik, Tektonik, Stereotomie, Metallotechnik für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 239 in den Text gedr. Holzschn. und 5 farb. Tondrucktaf. (Bd. 2)

173. 
Einleitung. 
Am Schlüsse des zweiten Hauptstückes wurde den Metallar- 
beiten eine besondere Rubrik in unserem Buche zugesprochen, 
obschon sich ein abgesondertes formales Gebiet für sie nicht be- 
zeichnen lasse. Das Nichtvorhandensein eines solchen, welches 
den bereits behandelten Stoffen: Weberei, Töpferei, Zimmerei und 
Maurerei als fünfter an die Seite zu stellen wäre, nöthigt uns 
für diesmal unsere bisher befolgte Ordnung aufzugeben, weil hier 
ein besonderes Hauptstück über das Allgemein-Formale keinen 
Platz hätte, weil vielmehr alles, was in den Hauptstücken 3, 5, 7 
und 9 darüber enthalten ist, auch die Kunst des Metallarbeiters 
betrifft, der vermöge der Allgefügigkeit seines Stoffes alle Zweige 
der Technik umfasst, die er nur in einer stofflich bedungenen, 
ihm eigenthümlichen Weise behandelt. 
Demnach haben wir auf diesem Gebiete nur st0fflich-histo- 
rische Stilfragen zu berücksichtigen. Wir dürfen uns zugleich, 
mit steter Berufung auf die Grenzen und den Zweck unserer 
Schrift (der kein technologischer, sondern ein ästhetischer ist) 
und auf bereits Vorausgegangenes, über dieselben mit möglichster 
Kürze auslassen.  
Gleich zu Anfang können wir fast unverändert auf das Metall 
anwenden, was der Paragraph 127 (Keramik, II. Band) über das 
Glas als Bildstoff enthält. Denn auch das Metall, wie das Glas, 
kommt als Bildstoif in dreierlei Zuständen in Anwendung; näm- 
lich erstens als harter, sehr fester, homogener und dichter Körper, 
dem durch Abnehmen von Theilen eine beliebige Form ertheilt 
werden kann; zweitens als geschmolzene Masse, die in Formen 
gegossen wird und diese beim Abkühlen festhält; drittens endlich 
als zähe, sehr dehnbare Substanz, die durch Hämmerung, Pres- 
sung und andere Proceduren die zu einem gewünschten Zwecke 
geeignete Form annimmt. Nur dass wir für das Metall die Reihen- 
folge dieser drei Hauptproceduren seiner Verwendung verändern 
müssen, indem es der Geschichte der Metallfabrikation entspricht, 
diesmal die zuletzt erwähnte Procedur des Treibens, Dehnens, 
Biegens u. s. w. zuerst zu berücksichtigen. Sollte ferner die 
StßfeüttJmisßhß Behandlung des Metalls für Zwecke der Industrie 
und der Kunst nicht gerade nachweislich eine ältere Erfindung
	        
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