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Hauptstück.
Fünftes
züglich in Indien zu schönen Kunstformen veredelt haben, zu
den Räuchergefassen rechnen. Sie waren auf der Londoner Aus-
stellung von 1851 in sehr interessanten Exemplaren, theils aus
edlen Metallen, theils in jenem niellirten schwarzen Gusseisen,
zahlreich repräsentirt und zeichneten sich
KG? besonders aus durch die glückliche Ver-
g m bindung des reichen und glänzenden Röh-
(mal, r- renwerks mit dem Gefalsse. (Fig. c.)
häJ Das turibulum ist bekanntlich eines
7-, i der wichtigsten Geräthe des katholischen
I Ritus.
l Die Grundform dieser christlichen
die?" Schwingweihrauchbecken ist die durch-
löcherte Schelle: zwei hohle Halbkugeln
„ an drei Ketten befestigt, die obere Halb-
kugel durchlöchert; in dieser einfachen
Form erscheinen sie auf altehristlichen
d, Reliefs. Dass aber das Schwingweihrauch-
0' hecken schon im Alterthume gebräuch-
Äi lich war, ist aus dem alten Testament
bekannt und zeigt sich an dem oben an-
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ilahiin m.
Indische; Pfeife.
Chin.
Rauchergefäss.
geführten und im Holzschn. (b) S. 37 ersichtlichen etruskischen oder
römischen Gefasse, das drei Ringe zum Befestigen der Ketten hat.
Das Mittelalter gefiel sich dieses heilige Geräth architektonisch
zu behandeln, gleicheinern mit Erkerfenstern versehenen Dache,
oder festungsartig mit Schiessscharten, oder in der Weise der Pin-
nakeln und Baldachine über Figurennischen.
Indem einstweilen den Enthusiasten für das Mittelalter über-
lassen bleibt diese Erscheinung vor dem guten Geschmack zu recht-
fertigen, behalte ich mir vor, bei späterer Veranlassung, auf die-