Volltext: Keramik, Tektonik, Stereotomie, Metallotechnik für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 239 in den Text gedr. Holzschn. und 5 farb. Tondrucktaf. (Bd. 2)

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Zehntes 
Hauptstück. 
fast noch pliönikischen Bildwerke einen Tempel zu Selinus (den 
dritten von der Seeseite gerechnet auf der Akropolis) für den 
ältesten der Gruppe erklärt, obschon der neben ihm weiter land- 
wärts stehende otfenbare Kennzeichen höheren Alterthums an sich 
trägt ; vielleicht das älteste Monument von bestimmt ausgesprochen 
dorischern Kanon. 
Seine Norm 1 stellt ihn in die Mitte zwischen den gespreizten 
Säulenbau auf Corfu und den oben bezeichneten Tempel mit den 
alterthümlichen Skulpturen, mit dem er übrigens in der Ursprüng- 
lichkeit der Grundplananlage 2 auf gleicher Stufe steht (schmale 
Cella, dreigetheilt, keine Anten etc. s. oben. Säulen kürzer aber 
viel stärker verjüngt, 3 die Deckplatten der Knäufe, ihren Zwi- 
schenräumen gleich, bei dem jüngeren etwas breiter.) 
Der Eehinus des älteren ist zwar nicht höher aber rundlicher 
profilirt und weniger straff, mit sehr tiefer Kehle, während 
dieselbe bei dem jüngeren fast nur noch Anlauf ist. Dieser hat 
schon drei Halseinschnitte unter dem Knaufe (frühestes Beispiel 
dieser sonst nur den dorischen Säulen entwickelten Stils eigenen 
Zierde) der ältere nur einen. 
Die äusseren Säulen des älteren Tempels haben 20 Kanäle 
(die inneren jedoch nur 16), die des anderen 16. 4 
Das Gebälk des älteren Tempels hat etwas mehr als die 
Hälfte der Säulen zur Höhe, das des anderen etwas weniger. 
Norm 
nördlichsten (ältesten) 
16,5 
des 
Tempels: 
gfißfghfiä. 
Norm des nächstältesten: 
I5 
9,33 4- 4,66) : 14. 
' Ein prostyler Vorbau der Celle mit Halbsäulen scheint nicht in dem 
ursprünglichen Plane gelegen zu haben. 
3 Oberer Säulenmodel des ältesten T. : 0,60, des nächstältesten : 0,84. 
d. unteren.  
4 Die Bestimmung des Alters der Säule nach der Anzahl ihrer Kanäle ist 
jetzt eins von den Lieblingsthemen der Archäologen. Wir legen der Sache 
nicht die gleiche Bedeutung bei. Vielleicht dass vor der Feststellung des 
dorischen Kanons die Kanäle nach ähnlichen Grundsätzen wie die persischen 
eingetheilt wurden, nämlich nach der absoluten Grösse der Säulenoberüäche. 
Darnach erhielten kleine Säulen nur 8, I2 bis 16 Stege, mittlere 20, grosse 
24 und mehr. Der grosse Tempel zu Paestnm hat äusserlieh 24, innen nur 
20, und an der oberen inneren Ordnung nur 16 Riefen. 
Norm
	        
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