(Steinkonstruktion).
Stereotomie
Teclmisch-Historisches.
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ständig formalen Bedeutung baar ist, obschon sie das Wesen und
den Inbegriff" des ganzen Kultapparates enthält.
Die Idee der nackten räumlich kleinen Cella die ihm fehlende
Autorität zu verschaffen führte darauf für sie einen Tempel zu
bauen, d. h. einen geweiheten und bedeckten viereckigen Bezirk
(Temenos), dessen Säulendach die cella (welche ihre volle alte
Heiligkeit behält) nicht ersetzt, sondern nur bestimmt ist aufzu-
nehmen, auch in struktiver Beziehung vollständig von ihr unab-
hängig ist, wie das Sanctuarium von dem ägyptischen Sekos oder
das jüdische Tempelhaus von der Bundeslade. Eine monumen-
tale Kapsel für das Heiligthum, aber eine offene Kapsel, die
das Allerheiligste, oder vielmehr dessen nächste Hülle, 1 die cella,
nicht verbirgt, wie der ägyptisch- jüdische Tempel es thut, son-
dern sichtbar lässt, indem sie ihm Schutz gewährt, vor allem
aber seine Autorität räumlich und zugleich symbo-
lisch hervorhebt und vermehrt; ein mächtig monumen-
tales Schirmdach (Baldachin) als urältestes Symbol irdischer
und himmlischer Macht und Hoheit.
Die Anfänge dorischen Tempelbaus sind daher nicht die
templa in antis, die Zellen mit offener Vorhalle, deren Sturz von
den Anten der Mauervorsprünge und zwei dazwischen stehenden
Säulen getragen wird, wie Vitruv und nach ihm alle Kunstgelehr-
ten Wollen, sondern der volle Peripteros, das ringsumfreie Säulen-
dach, als der absolute Ausdruck des neuen dorischen Tempels,
als prinzipieller und positiver Gegensatz der templa in antis, 2
deren auch nur wenige und späte in dorischer Weise vorkom-
men. 3 Diese sind ihrem Ursprunge nach asiatisch oder vorhelle-
nisch, gleichwie ihre Modiükationen, die hetruSkiSCh-rölnische
cella prostylos und die cella amphiprostylos (mit Vorhalle und
Hinterhalle) mehr oder weniger mit Dorischem gemischte vor-
hellenische Motive sind.
1 Welche eigentlich die Tempelidee schon einmal in älterer Verkörperung
enthält und ein inneres Gehäuse für das Allerheiligsße ist.
2 Deshalb wirft der alte dorische Stil die Ante und mit ihr die Säule in
antis selbst bei der Cella peristyler Tempel ab, nimmt er sie erst später wieder
auf. Die ältesten Tßmpelzellen zu Selinus, Pß-estllm. Kardacchio, Assos haben
keine Anten. noch Säulen dazwischen. Wo sie an ihnen vorkommen, zeigen
sie sich als später angefügt.
3 Ich bezweifle Sogar, dass es einen gebe, dessen Bestimmung als Tempel
erwiesen wäre.
Semper, Sti