Volltext: Keramik, Tektonik, Stereotomie, Metallotechnik für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 239 in den Text gedr. Holzschn. und 5 farb. Tondrucktaf. (Bd. 2)

Stereotomie 
(Steinkonstruktion). 
Techmisch-Historisches. 
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gen Gegenden Obermesopotamiens; die Wände bestehen in ihren 
unteren Theilen aus Alabaster oder Basaltgetäfeln. 1 Doch ihre 
dekorative Behandlung ist keineswegs aus dem Steinstil hervor- 
gegangen, sondern eine Bildnerei, in dem was sie darstellt so 
wie in der Art und dem Stile der Darstellung identisch mit den 
gesticktem Wandteppiehen, deren mehr architektonisch permanente 
Stelle jene Steinplatten vertreten. 
Also in materieller Beziehung sind letztere allerdings ein 
bedeutender Schritt zur Einführung der Steinkonstruktion in die 
Baukunst, aber im kunstsymbolischen Sinne halten sie sogar noch 
entschiedener die Schranken der alten Kunsttradition inne als selbst 
die chaldäiseh-babylonischen Üionstiftinosaike zu Wurka u. a. a. O. 
Persien, Judäa, 
Phünikien. 
Die persischen Monumente von Murgaub und Istakir zeigen 
uns einen zweiten Uebergang zur Steinmauer. 
Sie waren wie ihre assyrischen Vorbilder aus luftgetrockneten 
Ziegeln aufgeführt, aber von ihren Mauern haben sich nur ihre 
marmornen Eckverstärkungen und einige Thür- und Fenster- 
pfosten, sowie monolithe Nischen erhalten, die noch unverrückt 
am Platze stehen und das Allignernent der verschwundenen Mauern 
genau bezeichnen. 
Die ornarnentale Behandlung aller dieser Theile ist noch die 
altassyrischc Teppichverkleidung, aber hier sind es nicht mehr 
flache Steingetafel, sondern Hausteine von ungeheuren Aus- 
messungen, genau gefügt, oft sogar Monolithe, die erstere Ver- 
treten. Und bei dieser lilassenhaftigkeit, ja im Widerspruche mit; 
letzterer, verräth sich dennoch an ihnen ganz deutlich ihre Ab- 
kunft und ihr Vorbild; denn sie sind Bruchstücke einer Art von 
steinernen Rahmenwerks, innerlich ausgefälzt und hohlgearbeitet, 
um die Erdmauer in sich aufzunehmen, die sie zu beschützen und 
zu stärken bestimmt waren. 
Ich berühre nur vorübergehend die unklaren Beschreibungen 
des mosaischen Tempels und seiner aus abweehselnden Qdader- 
schichten und Holzfriesen zusammengefügten Mauern, die einen 
weiteren Schritt zur Quaderstruktur der Wände zu bezeichnen 
scheinen. Die syro-phönikische Vorliebe für gewürfeltes und um- 
1 Die Unterbaue kommen hier nicht in Betracht, Ilinblicklich dessen, 
hierüber in dem vorigen Hauptstück bereits vorausgeschiekt wurde. . 
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