Keramik.
Klassifikation
der
Gefässe.
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theils als geheiligtes Weihbecken in den Vorhallen der 'l'en1pel
theils zu Brunnenbassins.
Als Trinkgeschirr hat der hellenische Kelch zwei Henkel
und einen bald höheren bald niedrigeren geschweiften, unten in
einen Teller endigenden Fuss. Der ältere Kylix ist tiefer und
hat ein hohes Gestell; dasselbe Gefäss verflacht sich und wird
niedriger gestellt in der schönen Zeit; es Verliert seinen Charakter
als Kylix in der Spätzeit. (Siehe beistehende Figuren.)
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bArchaische Kelche.
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(Gxß)
Als Weihbecken (Aporrhanterion oder Peryrrhanterion) ist der
Fuss, der Grösse des Gefässes und seinem Gewicht entsprechend,
kräftig und stark geschweift, den assyrischen Gefässen gleicher
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Spätere Kelehformen. (G12)
Bestimmung ähnlich. Prachtvolle Brunnensehalen aus Porphyr,
Rosso antico, Puonazzetto und anderen harten Steinarten sieht
man im bourbonischen Museum, im Vatikan und zum Theil in
Palästen und auf Plätzen in Italien noch jetzt als Wasserbecken
dienend. Sie haben ihrer Bestimmung entsprechend meistens die
ausgeschweifte Form mit überfallendem Rande.
Diese Form, die des Kylix nämlich, die auch das Mittelalter
häufig anwandte, war, wie gesagt, äusserst beliebt in der Zeit der
Wiedergeburt der antiken Kunst, WO die besten Vasenkünstler sie
in dem reichen und kecken Stile jener Zeit behandelten. Berühmt
sind die in Paris, Wien und Florenz befindlichen Schalen des
Benvenuto Cellini, dessen Namen übrigens ein Gemeinplatz ist,