Volltext: Keramik, Tektonik, Stereotomie, Metallotechnik für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 239 in den Text gedr. Holzschn. und 5 farb. Tondrucktaf. (Bd. 2)

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Neuntes 
Hauptstück. 
durchgehenden Fugenlinien nach beiden Richtungen. Das Gleiche 
bei Wandbekleidungen mit 'l'afeln und selbst bei den Dachzie- 
geln, welche bekanntlich die Alten nicht im Verband, sondern 
reilienweis ordneten. 
164. 
Gestalt des 
Unterhaus 
als 
Ganzes 
betrachtet. 
Ich rufe zurück, wie altherkömmlich das struktive Prinzip, um 
das es sich handelt, in seiner formalen Bethätigung zunächst nur 
beim Fundamen tb au auftritt, weil dieser das Gebiet ist, auf dem 
es sich selbständig versinnliehen konnte. Wir erkannten es in der 
Form und der Verkettung der Elemente des Baues, es fragt sich 
nun, wie Weit es auch in dem Bau selbst, als Ganzes betrachtet, 
Ausdruck findet. 
Allerdings ist das Fundament nach der Bestimmung und der 
Form des Fundamentirten einzurichten, und in dieser Beziehung 
der Hauptform nach von der Struktur unabhängig; allein schon 
das eigentliche Objekt, das Fundamentirte, konnte und musste 
den Einfluss der struktiven Erfordernisse des Fundaments er- 
fahren und sich darnach modeln, und noch unmittelbarer musste 
der gleiche Einfluss auf die Form des letzteren einwirken. Das 
anorganische in der Steinstruktur enthaltene Gestaltungsprinzip 
führte von selbst auf regelmässige , d. h. krystallinisch-eurhyth- 
misch gestaltete Grundformen, auf den Kreis, das Polygon, 
das Rechteck. 
Der Kreis. 
Die wo nicht ältesten doch urthümlichsten Monumente bestäti- 
gen, was schon a priori als wahr erscheinen muss, dass der kreis- 
förmige Grundplan der ursprünglichste ist. Der Erdhäufen ist 
gewiss das älteste Fundament und dieser Wird von selbst kreis- 
rund; in welcher Form er sich auch am besten und längsten er- 
hält. Ja die Natur bildet jede andere Form eines Aufbaus mit 
der Zeit in die eines Schuttkegels mit kreisförmiger oder läng- 
lichtrunder Grundfläche um, wie zahllose Spuren ursprünglich 
rechteckiger chaldäischer und assyrischer Burgterrassen als gross- 
artigste Exempel zeigen.
	        
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