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Achtes
Hauptsti
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Holzes, zumeist in Verbindung mit Steinstrukturen, vorfinden,
in denen sich antike Üeberlieferungen wieder erkennen lassen.
Bevor wir von denselben handeln, möge noch das südliche
Tyrol, ein mehr romanisches als deutsches Land, als der Sitz einer
eigenthümlichen durch den Steinstil modificirten Holzarchitektur
Berücksichtigung finden. Dort, in der Gegend von Meran, Botzen
und Roveredo, ist der Etagenbau häufig massiv, während das
Dachwerk mit dem Giebel ein verziertes Holzgeschränk bildet,
das so eingerichtet ist, dass dadurch ein weit offenes unverglastes
Seitenoberlicht für ein bedecktes Atrium in der Mitte des Hauses
gewonnen wird. So erinnert diese gewiss antik traditionelle Ein-
richtung an das ägyptische Malkaf, an den Windfang, mit Hülfe
dessen die Sonnenhitze ausgeschlossen und zugleich der kühle
Luftzug in den inneren Hof der Häuser geleitet wird, dessen Vor-
bildcr auch schon auf den Wandmalereien der Gräber aus derl
Zeiten des alten Reiches vorkommen. Das so beleuchtete, mit
einem sehr künstlichen sichtbaren Dachstuhle bedeckte Atrium
geht durch alle Etagen hindurch, enthält die Freitreppen und für
jede Etage die nöthigen Galerieen zur Verbindung der Piecen.
(S. z. Vergleichung oben 145 über das Atriuni.)
Meines Wissens ist noch nirgend dieser gewiss merkwürdigen
Bautradition die ihr gebührende Aufmerksamkeit zu Theil geworden.
Nächstdem bietet Toskana manche interessante Motive der
äusseren Holzarchitektur, die gleichfalls der ältesten Tradition
dieses Landes angehören; die Hetrusker werden gerühmt als
sehr geschickte Holzarchitekten.
Das berühmteste ziemlich frühe Beispiel einer sehr gelehrten
Dachkonstruktion (offenbar nach antiker Inspiration, da sie ganz an
jene bereits erwähnte Thorbedachung erinnert, die den Gegenstand
einer lateinischen Bauinschrift bildet), ist das Konsolendach des
Bigallo in Florenz, 1 nach muthmasslicher Angabe ein Werk des
Orgagna, also der letzten Hälfte des 14. Jahrhunderts angehörig.
Dieses Beispiel steht nicht vereinzelt, denn man findet ähnliche
vorgekragte Dächer besonders häuiig über alten Thorwegen (Ein-
gängen zu Klostergärten), vornehmlich zum Schutze der Malereien,
womit das obere Mauerwerk über dem Thürbogen geschmückt ist.
Bemerkenswerth sind auch die weit ausragenden Holzgesimmse
verschiedener Paläste Toskanafs, mit mehrfach wiederholtem Kon-
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