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organische Belebung des Rahmens als Ersatz für die nun sehr
spärlich vorkommenden Gesimmse, Pilaster und Säulen ist an
sich betrachtet eine höchst geniale Neuerung, von der die antike
Bautradition nichts weiss und die sich vielleicht in einer minder
spezifisch dem Zeitalter ihrer Erfindung angehörigen Weise noch
verwerthen lässt. Möglich, dass man darauf zurückkommt, wenn
die Baukunst einmal wieder ihre humoristische Richtung einschlägt.
Es folgt hierauf eine nochmalige Rückkehr zu der antiken Tra-
dition; sie tritt zuerst nur schüchtern auf und ist in dieser
Mässigung und Mischung des Rococo mit dem Antiken sehr lie-
benswürdig. 1 Diesmal geht der neue Impuls von der Baukunst aus:
Das Schloss Petit Trianon bei Versailles bildet ein solches höchst. an-
äxyxi
Louis XVI Möbel,
lester SH].
muthiges Uebergangsglied vom Rocoeostil zu dem Stil der letzten
Jahre des Königthums. Letzterer erreicht vielleicht im Gardemeuble,
placß de 1a Concorde, das keine Rococoformen mehr enthält, seinen
reinsten Ausdruck. Gleiehmässig verschwindet das Rococo aus dem
Möbel. Ihm folgen Simmse, grade Formen, Karyatiden, Akanthus,
Appliken und Profile aller Art aus Or-Moülu, dabei Porzellan-
tafehi mit gemalten Schäferscenen und Blumenbouquets, Kameen
aus Porzellan und Glas etc. etc.
beistehende Möbel
Siehe
älteren
Stils.
Semper,
Stil ll