342
Achte
lptsti
Die darauf folgende Periode verfolgt zwei Richtungen, den
baroken Sclinitzercistil und diesem gegenüber die vollständige
Bekleidung eines einfachen Holzgerüstes mit prächtigen Seiden-
stoifen (S. Figur auf S. 341 und beistehende). Eine Vermittlung
w; _ Q g beider zeigt Figur S. 343.
g Gegen Ende des 17. Jahr-
hunderts scheint Venedig den
Ton in dem Möbelluxus ange-
geben zu haben. Es kamen da-
mals die prachtvollen, ganz mit
g i bossirtein Silber besehlagenen,
i im" überreich dekorirten Tische, Spie-
jy", x gel, ÄGHGPIGODS u. s. w. auf;
k"? sie sind bemerkenswerthe Bei-
"J 3 s iele des Einflusses, welchen die
tfchnischen Prozesse einer herr-
schend werdenden Industrie auf
den "Geschmack der Zeit haben
können. Obschon die ronde bosse
iiflv z: und die Metallstenipelkunst an
ßijlflkg den WVerken der Watfenschmiede
"i? X "T; der 15. und 16. Jahrhunderte ganz
Barokmhl m. MINI.) e" andere. und schönere Resultate
hervorrief, so sind doch beide Er-
gebnisse dieser Technik jedes in seiner Art ihrem Stile gerecht. Diese
Verschwendung edler Metalle für Möbel und Geräthe hatte ihren
Gipfel erreicht während der ersten glänzenden Zeit Ludwigs XIV.
Spätere Geldverlegenheiten veranlassten ihn, den Höflingen und
Grossen das Beispiel der Opferbereitschaft zu geben, indem er alle
seine Silbermöbel einsclinielzen liess. In der That sind Verhältniss-
massig sehr wenige Stücke dieses vornehmen Barokstiles erhalten.
Die zweite Periode Ludwigs XIV. bezeichnet eine Affektation
des klassischen Geschmacks, bei der; wie Viollet-Le-Duc sich
riöhtig ausdrückt, das Breite mit deni Grossen verwechselt wird.
Doch hat der Stil jener Zeit auch seine wirklich grossen Züge,
was niemand verkennen wird, der mit Unbefangcnheit die Er-
scheinungen jener glanzvollsten Periode der französischen Ge-
schichte anfallen Gebieten der Künste und der YVissenchaften in
Betracht- zieht.