Volltext: Keramik, Tektonik, Stereotomie, Metallotechnik für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 239 in den Text gedr. Holzschn. und 5 farb. Tondrucktaf. (Bd. 2)

Tektonik. 
Technisch-Historisches. 
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hier weit mehr asische Ursprünglichkeit entgegentreten als ge- 
wöhnlich angenommen wird. 
Der Umstand, dass in alten Sagen das Schnitzwerk mit Tep- 
pichen verglichen wird, führt auf die oft schon hervorgehobene 
Stilverizvandtschaft beider Kunstbethäti- 
gungen zurück, gibt zugleich Zeugniss 
m von dem Teppichluxus der Häuser und 
 geweihten Orte. 1 
  Der Fussbo den war nur aus gestampf- 
  f;  tem Lehme gebildet und mit Stroh oder 
s  i, r Binsen bestreut; aber an Festen wurde 
   H Q er mit Tüchern belegt und die Wände 
N .  f" H 5' erhielten köstliche Umhänge, gewöhnlich 
.  i ä dunkelblaue, aber auch köstlichere mit 
 eingcstickten Schildereien; alte Ge- 
schichtsdarstellungen und Heldengestal- 
 ten, die aus den kunstfertigen Händen 
P18" der Kiwhßazkrlßormlnßl nach der Frauen hervorgingen. 2 Nach Ein- 
, führung des Christenthums treten an die 
Stelle der nationalen Stickerei die byzantinischen Heiligenbilder. 
Dieser Gewandluxus erstreckt sich auch auf die Möbel, auf 
Betten, Bänke und Stühle, sowie später auf die Kleidung. 
1 Der Teppich von Bayeux, ächt nordische Stickerei dieser Art, obschon 
etwas späterer Zeit angehürig und unter dem Einflusse fränkischer Civilisation 
entstanden. 
2 Vergl. vornehmlich Dahl, Denkmale etc.  Guimard voyages en Scandi- 
navie, en Laponie etc.  (ein Werk, das ich nicht benützen konnte). Die 
Aufsätze von Nicolaysen in den Veröffentlichungen des Vereins zur Erhaltung 
der norwegischen Denkmäler zu Christiana. Der (beistehende) Plan der Kirche 
zu Borgund würde der des altnordischen Dynastensaales sein, wenn die Seiten- 
eingänge, statt in das Innere der Kirche, in einen Holm oder Vorbau führten, 
der allerdings auch in dem westlichen Vorbau gleichsam latent enthalten ist. 
Sogar die atriale Einrichtung des Daches äussert sich noch in dem Dachreuter 
mitten auf dem Hauptdache, der als eine spätere Umbildung des ursprüng- 
lichen lilvtives (einer Lichtüdnung im Dache) zu betrachten ist. Alle Erker- 
fenster sind, wie behauptet wird, spätere Einrichtung. Somit ist es wahr- 
scheinlich, dass die ursprüngliche Beleuchtung vom Dache eintiel.
	        
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