Volltext: Keramik, Tektonik, Stereotomie, Metallotechnik für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 239 in den Text gedr. Holzschn. und 5 farb. Tondrucktaf. (Bd. 2)

'I'ektonik. 
'l'echn isch-Historisclmes. 
263 
Textrin und der Tektonik gewonnen, an den die Erfindung ihre 
Ideen anknüpfen darf. Textile Motive, wie wir sie schon kennen, 
werden auch für eingelegtes Werk in Holz, für aus Holzstäben 
und Holzplatten zusammengefügten Hausrath, mutatis mutandis, 
sich eignen. 
139. 
Die 
Stabkonstruktion 
Metall 
aus 
Wir wollen diesen Gegenstand hier nur berühren, da er eben 
so Wohl in der Metalloteehnik Platz findet. 
Dem Prinzipe nach ist kein Unterschied zwischen der Kon- 
struktion aus vollen Stäben in Holz und derjenigen aus solchen 
in Eisen oder sonstigem Metall. Nur in den Proportionen und 
Dimensionen der Konstruktionstheile liegt ein Unterschied, der 
den hier als bekannt vorausgesetzten physikalischen Unterschieden 
zwischen beiden Stoffen entspricht. Ferner ist zu berücksichtigen, 
dass dem Metall einige der Mängel des Holzes als tektonischer 
Stoff nicht oder doch in geringem Grade eigen sind; nämlich 
hygrometrisch zu sein, sich zu werfen, sieh ungleich zusammen- 
zuziehen oder auszudehnen. 
Dafür hat das Stabmetall gegen das Holz die Nachtheile zu 
grosser Biegsamkeit und Elasticität, das Gussmetall den zu 
grosser Sprödigkeit. 1 
Aus dieser Parallele geht hervor, dass die Stabmetallkonstruktion 
noch unendlich mehr von der monumentalen Kunst entfernt liegt 
als die Holzkonstruktion, dass die absoluten Stabilitätsverhält- 
nisse hier in noch stärkerem Widerspruehe mit denjenigen Ver- 
hältnissen stehen, die der mechanischen Thätigkeit der Theile 
entsprechen, als dies beim Holz der Fall ist. 
Zugleich fallen alle die formalen Motive fort, die eben nur 
durch die Mangel des Holzes motivirt sind.  
Dafür liessen sich zvvar wohl der Stabmetallkonstruktion einige 
ihm eigne Motive zu formaler Verwerthung vindieiren, z. B. die 
Motive der Zusammenfügungen und Ligaturen, die bei Metall- 
Verbindungen vorkommen; allein im Ganzen trifft man hier mageren 
Boden für die Kunst! Von einem eigenen monumentalen Stab- 
1 Abgesehen von anderen Mängeln, die das Metall als Baumaterial 
sich führt, die aber nicht unmittelbar konstruktiver Natur sind. 
mit
	        
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