Tßktonik.
Historisches.
Technis ch-
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Die grosse WViderstandsfähigkeit des Holzes gegen den
senkrecht auf seine Quersehnittsfläche gerichteten Druck gestattet
bei Anwendung der Stämme zu vertikalen Unterstützungen Verhalt-
nisse ihrer Höhe zur Dicke, welche die (für alle aufrechten Körper
gleichen) absoluten Stabilitätsverhältnisse zwischen beiden Dirnen-
sionen um vieles überschreiten.
Zum Ersatze für diesen Mangel an Stabilität und um dem
Ausbiegen der Stützen unter der Last zu_ begegnen, bedürfen sie
angemessener Verbindungen durch Riegel, Streben, Winkelbantler,
Zangen und dergl.
Ohne diese Mittel müssen auch hölzerne Stützen, die in den
drei Ordnungen der griechischen Baukunst enthaltenen Normal-
verhältnisse befolgen, die nicht der so veränderlichen rück-
wirkenden Festigkeit der Stützen, sondern den constanten Be-
stimmungen absoluter Stabilität entsprechen.
Daraus folgt von selbst, dass in der Idolztektonil; entweder
nur niedrige säulenartige Stützen vorkommen (weil die Hölzer
im Allgemeinen geringe Durchschnittsilächen bieten), oder zwei-
tens dass dieselben, bei schlanken Verhältnissen, ZWlSClIGU-
Verbände (Geschranke) erhalten.
Ferner erlaubt das Holz, wegen seiner bedeutenden relativen
Festigkeit und Zähigkeit bei senkrecht auf die Richtung seiner
Fibern gerichtetem Drucke weitere Abstände der diesem Drucke
entgegenwirkenden Stützpunkte als irgend ein anderer Stoff (das
Metall etwa ausgenommen). Die Elasticität und Biegsamkeit des
Holzes setzt diesem zwar auch hier wieder geWiSSß SChPäHken
entgegen, die aber weit über die Grenzen desjenigen hinausfzillen,
was das ästhetische Auge gestattet und verträgt.
Hieraus folgert sich die Weitsäuligkeit hölzerner Stabkon-
struktionen, und dieser entsprechende Leichtigkeit der Rah-
menstüeke bei erforderlicher Sicherung dieser letzteren gegen
das Einbiegen unter den Einflüssen eigenen Gewichts und üussercr
Belastung.
Drittens hat das Holz sehr bedeutende absolute Festigkeit.
Diese, verbunden mit der zähen Konsistenz und stereotoxnischen
Bildsiblllkßit Seiner Masse (Eigenschaften, die das Verknüpfen der
Struktllrthßilß unter sich. sehr erleichtern), verbunden endlich
mit der Leichtigkeit dieses Stoffes, begünstigt das Aufhängen
der horizontalen Bestandtheile des Gezimniers. Ein Prinzip der