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Siebentes
Hauptstück.
danken an ihre Thätigkeit und an die Existenziähigkeit oder
Dauer des ihrem Eintlusse unterworfenen Systemes. Desshalb
verwarfen die Hellenen diese ihren Vorfahren, den Pelasgern,
geläufige Kombination, wenigstens für monumentale Zwecke. In
dem einzigen Falle, wo sie vorkommt, nämlich als Fastigium des
Tempeldaches, hat wegen der schwachen Steigung desselben und
der geringen Stärke der geneigten Hä-ngeplatte mit ihrer Bekrö-
nung, die nicht als sich stammendes, sondern mehr nur als lie-
gende Ümsäumung sich ausspricht, die aktive Thätigkeit der ge-
nannten Theile in dem bezeichneten Sinne des Gegeneinander-
strebens kaum mehr statt. Das Auge fasst sie zunächst nicht in
dieser Beziehung auf. Immerhin bleibt der dorische flache Giebel
ein Kompromiss zwischen diesem und einem anderen formal-
ästhetischen Grundsatze der hellenischen Baukunst; nicht als
einziges Beispiel bewusstvoll und freimuthig durchgeführter Inkon-
sequenz hellenischen Kunstschaffens, welche die geistige Ueber-
legenheit der Griechen nur bestätigt.
Desshalb auch schlossen dieHellenen noch viel ent-
schiedener das Gewölbe, das sie recht gut kannten,
als architektonisches Element aus ihrer monumen-
talen Kunst aus.
"mläiiI-IJ desshalb auch unterliessen sie auf diesem Gebiete der
höheren Kunst die dekorative Benützung materiell technisch-
struktiver Mittel, die sie im Möbelwesen sowie selbst im archi-
tektonischen Ausbau, z. B. an Thüren, Gittern, Treppen u. s. w.,
doch laeineswegs verschmähten. Verzierte Maueranker, Winkel-
bänder oder dem Aehnliches, womit die Gothik so verschwenderisch
ist, oft geradezu ornamentale Spielerei treibt, sind dem architek-
tonischen Prinzipe der Griechen entgegen, denn sie erinnern dar-
an, dass eine Mauer, eine Täfelung, ein Gestell oder dergleichen
zu ihrem Halte der Befestigung bedurften, mithin sind sie, im
höheren Sinne genommen, uIIkOIIStYIIktiV Oder doch wenigstens
unmonumental. Was dem leichten Dreifusse aus Gussmetall noth-
wendigen Halt und zugleich Zierde ertheilt, nämlich die Stäbe,
die, einander durchkreuzend, die FüSSe verbinden, kann dem
Griechen niemals Motiv zu einer monumentalen Kombination sein,
Weil Efiääiiseeüie,sellxstäl1äissnl7sst atr
Wie die auf rein ebiete sich bewegende Kunst der
Griechen, dem gleichen Prinzipe gemäss, sogar die Materie