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Siebentves
Hauptstück .
Hauptstücke, in der Keramik und sonst die Rede und es wird
noch öfter auf sie zurückzukommen sein.
Den Accent in dem Sinne der aufrechten Vertikalität ertheilt
dem Gefüge die alle seine Theile gleichsam zusammenfassende
Bek rönung, als Sima (Regenrinne), oder als Anthemienkranz,
oder als steigende Welle, nur auf den schrägen Rahmenschenkeln
aufsitzend und an der Spitze sowie an den Enden der Schenkel
mit Giebelzinnen 1 abgeschlossen.
Die aufgeführten drei leitenden Motive kongruiren nicht
immer, das Prinzip der Ornamentation, das aus der Ümrahmung
hervorgeht, hat z. B. mit der aufrechten Vertikalität nichts ge-
mein. Dessgleichen sind dynamische Motive z. B. die der stei-
genden Rahmenschenkel, nicht immer zugleich in dem gedachten
Sinne sprechend. Doch genügt es ihm nicht zu widerspre-
chen, wenn nur dieser anderweitig seinen' entschiedenen Aus-
druck findet. Ueberdiess liebt der gute und sicher auftretende
Geschmack in Fallen Verletzungen des Gesetzes, um es durch
Gegenwirkung (Contrast) desto entschiedener geltend zu machen.
132.
Aufrechte
gradlinicht-rechtwinklichte Rahmen. Dessgleichen von
geschlossene und gemischte regelmässige Formen.
ein-
Kurven
Zunächst ist der Inhalt des 130 gemeinsam für alle, mithin
auch für diese gültig. Auch für sie als Ganzes gilt das Gesetz
der Entschiedenheit in dem Sinne der Vertikalität, nämlich
der Verstärkung des Ausdrucks aufrechter Haltung durch Zu-
gabe an Höhe; natürlich innerhalb der Schranken des Zweck-
mässigen und Konstruktiven. Häufig sogar treten höhere ästhe-
tische Rücksichten ein, erheischt es z. B. der Charakter eines
Ganzen, von dem das Umrahmte einen Theil bildet, oder stimmt
es mit der Berechnung kontrastlichen Wirkens, den Aus-
druck aufrechter Haltung zu mässigen, selbst den entgegen-
gesetzten des Gedrückten und Liegenden zu erstreben.
So eignen sich quadratische, selbst gedrückte und im
Verhältniss zur Ümrahmung kleine Fensterfülltlngen für Ferti-
auf der Mitte und die
Acroterium
Das
Angularia an
den Ecken.