Tektonik.
Allgemein-Formelles.
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ebenfalls nicht primitiv, sondern zusammengesetzt und
in gewissem Sinne entlehnt, insofern nämlich sich in ihnen
eine bekannte Kunstspraehe vernehmen lässt, die (um das gram-
matikalische Gleiehniss festzuhalten) ihre Wortbildung gröss.
tentheils der ältesten textilen Kunst abborgte, deren Syntax
hier die gleiche ist wie in der Keramik. (Siehe Band I, drittes
Hauptstück, 4 und ff. Band II, fünftes Hauptstück, 106
und ff.)
Diess verkürzt und erleichtert den Gang unserer tektonischen
Stilbetraehtungen, da wir uns für vieles auf schon aus dem Vor-
hergegangenen Bekanntes berufen dürfen. Dazu kommt dass
der Zusammenhang eines wichtigen Moments der ältesten Tektonik,
der Hohlkörperkonstruktion, mit dem Entstehen der frühesten
tektonischen Kunsttypen bereits des Ausführlichen nachgewiesen
wurde, so dass auch darüber kaum vieles hinzuzufügen sein
wird. (Siehe Band I. 68, S. 365 u. ff. ibid. 75, S. 430 u. ff.
bis zu 76.)
129.
Zwecke der
YVichtigste
'l'ekt0nik.
Man darf die Aufgaben der Tektonik generalisiren in folgendeln:
E rste n s das Rah me nwerk mit der entsprechenden F ü 1 lu ng.
Z W e i t e n s das G e s e h r ä 11k, ein komplieirtes Rahmenwerk.
Drittens das Stützwerk.
Viertens das Gestell, ein Zusammenwirken des Stützwerkes
mit dem Rahmenwerk, zu einem in sich Vollständigen.
130.
entsprechenden
der
mit
Rahmenwerk
Das
Füllung.
Die meisten rein ästhetisch-formalen Bedingungen, die sich an
das Rahmenwerk mit der entsprechenden Füllung knüpfen, sind
identisch mit denjenigen, die bereits theils in den Prolegomenis
unter Eu rhythmie XXVII) theils im dritten Hauptstück unter
g. 8 (S. 28 u. ff.) verhandelt worden sind.
Die dort unter den Rubriken Band, Decke, Naht, Saum und