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Sechstes
Hauptstück.
wir die leitende Idee dieser Schrift, wonach der letzte Bezug alles
zu Behandelnden die Baukunst sein soll, festhalten.
Eine Geschichte der hellenisehen Töpferei in strenger Durch-
führung darf schon wegen des engen Rahmens, der dafür gesteckt
wurde, nicht erwartet werden; auch genügt es für unseren Zweck
nur gewisse entscheidende Momente derselben festzuhalten
und zu bezeichnen. Der Uebersichtliehkeit und Kürze wegen
mag diess in schematischer Form geschehen, mag zunächst das
Stomieh-Tleehnisehe, sodann der allgemeine formale Habitus, zu:
letzt das dekorative Element und der BlldGPSClHHUCk der Vasen
in Betracht kommen.
Archaisclzer
Stil.
Stofflich
Technisches.
Die Einführung der Scheibe und der Glasur, letztere als Er-
satz für den ursprünglichen Thonpfeifengrilnd, erheischte zunächst
die Wahl eines neuen Teiges; denn mit der alten Terrakotta-
masse zeigte sich letztere, die Glasur, gar nicht, erstere, die
Scheibe, nur für gröbere Produkte anwendbar.
Man brauchte und suchte eine dichtere, stärkeres Feuer ertra-
gende Masse, die, wegen ihrer Feinkörnigkeit und Plasticität, auf
der Scheibe zu feinster Blormgebung geeignet sei, die wegen ihrer
Härte, die sie im Brennen gevrinnt, wegen der Glätte und Rein-
heit ihrer Oberfläche, der neuen Technik mehr entspreche.
Nur durch Versuche und Uebergänge geht die Töpferei diesen
Stoffwechsel ein. Die Masse der ältesten glasirten Töpfe ist noch
grobkörnig, entbehrt des schönen orangegelben Üllones, den zu
erreichen das Streben ging. Sie ist mitunter fast so hart wie
Steingut (gres), 2 schmutzig grau gelblich, weniger homogen und
1 Nichts ist verkehrter als die Bßlßiüllnllng ägyptisch oder ägyptisirend
für diese ältesten Glasurvasen, da nicht einmal eine äussere Aehnlichkeit
mit Aegyptischem hier verwaltet. Die Bezeichnung dorischer Stil, weil
die ersten auf ihnen vorkommenden Inschriften im dOIiSChGII Dialekte und
mit ältesten dorischen Buchstaben geschrieben Sind, würde diese Gruppe nicht
entschieden: genug von der zweiten trennen.
2 Brongniart Weist auf eine besondere Art frühhellenischer Töpferei hin,
die er dem hövhsten Alterthume zurechnet. Diese Waam ist nicht glasirt,
sondern nur mit einigen schwarzen und rothen Lineamenten und Ringen be.
malt. Ihre Masse ist eine sehr hart gebrannte Terrakotta. fast wie Steingut