Keramik.
Technisch-Historisches.
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habenen theils eingesenkten Verzierungen, die offenbar noch
zum Theil an die alten linearen Motive erinnern (vorzüglich an
den Uebergangsformen, wie an Figur a, bald aber das plastische
Prinzip in mehr bildnerischer Weise hervortreten lassen (F. b). Wahr-
scheinlich war die Metalloteehnik, worin die italischeil Völker seit
Tyrrhenische und samische Vasen.
ilndenklichen Zeiten, und zwar am frühesten in der getriebenen
Arbeit, geschickt waren, behülflich, die Töpferei in diese neue
Richtung hinüberzuleiten. Denn die nunmehr aufkommenden
Eintheilungen der Vasenwände in Zonen, das flache, bereits figür-
liche, Relief, das diese füllt, die Aufnahme der Proceduren des Stem-
pelns und des Formens, die altasiatischen Thiermotive, verkünden
gleichzeitig die Einflüsse der getriebenen Metallarbeit und des ent-
weder traditionellen oder eingeführten Asiatenthums.
Ilieraut" veredelt sich der figürliche Schmuck, erfolgt eine
Rückkehr zum Ornamental-Konventionellen, aber in freierer,
struktur- symbolischer Auffassung, vermischt mit naturalistischen
Motiven, wie Ranken von Wein und Epheu, Masken, Festons
und dergl. Diess ist die Blüthezeit der plastischen Töpfereif
die in Hellas (auf Samos und auf andern Inseln des Archipels)
am schönsten und frühesten geblüht haben soll, dort aber unter-
ging, während sie aus Italien durch die Römer sich über die ganze
antike Welt verbreitete und für die Jahrhunderte zunächst vor
und nach Christus die herrschende wurde. Charakteristisch bleibt
für sie ihre prinzipielle 2 Verleugnung der Tlöpferscheibe,
l Siehe die Samische Vase c auf Holzschnitt oben.
2 Insofern nämlich die Scheibe zwar faktisch von ihr angewandt wurde,
aber keinen wesentlichen Einfluss auf ihren Stil übte.