Volltext: Keramik, Tektonik, Stereotomie, Metallotechnik für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 239 in den Text gedr. Holzschn. und 5 farb. Tondrucktaf. (Bd. 2)

Keramik. 
Technisch-Historisches. 
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habenen theils eingesenkten Verzierungen, die offenbar noch 
zum Theil an die alten linearen Motive erinnern (vorzüglich an 
den Uebergangsformen, wie an Figur a, bald aber das plastische 
Prinzip in mehr bildnerischer Weise hervortreten lassen (F. b). Wahr- 
scheinlich war die Metalloteehnik, worin die italischeil Völker seit 
Tyrrhenische und samische Vasen. 
ilndenklichen Zeiten, und zwar am frühesten in der getriebenen 
Arbeit, geschickt waren, behülflich, die Töpferei in diese neue 
Richtung hinüberzuleiten. Denn die nunmehr aufkommenden 
Eintheilungen der Vasenwände in Zonen, das flache, bereits figür- 
liche, Relief, das diese füllt, die Aufnahme der Proceduren des Stem- 
pelns und des Formens, die altasiatischen Thiermotive, verkünden 
gleichzeitig die Einflüsse der getriebenen Metallarbeit und des ent- 
weder traditionellen oder eingeführten Asiatenthums. 
Ilieraut" veredelt sich der figürliche Schmuck, erfolgt eine 
Rückkehr zum Ornamental-Konventionellen, aber in freierer, 
struktur- symbolischer Auffassung, vermischt mit naturalistischen 
Motiven, wie Ranken von Wein und Epheu, Masken, Festons 
und dergl. Diess ist die Blüthezeit der plastischen Töpfereif 
die in Hellas (auf Samos und auf andern Inseln des Archipels) 
am schönsten und frühesten geblüht haben soll, dort aber unter- 
ging, während sie aus Italien durch die Römer sich über die ganze 
antike Welt verbreitete und für die Jahrhunderte zunächst vor 
und nach Christus die herrschende wurde. Charakteristisch bleibt 
für sie ihre prinzipielle 2 Verleugnung der Tlöpferscheibe, 
l Siehe die Samische Vase c auf Holzschnitt oben. 
2 Insofern nämlich die Scheibe zwar faktisch von ihr angewandt wurde, 
aber keinen wesentlichen Einfluss auf ihren Stil übte.
	        
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