Volltext: Keramik, Tektonik, Stereotomie, Metallotechnik für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 239 in den Text gedr. Holzschn. und 5 farb. Tondrucktaf. (Bd. 2)

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Fünftes 
Hauptstück. 
zu Dünnen (selbst wenn festeste Stoffe, wie Metall oder Stein sehr 
geringe Dicken gestatten sollten), der zu grossen und zu geringen 
Ausladnngen, des Starren, Geraden und Eckigen, die Hand wie das 
Auge Verletzenden,  aber eben so des Rundlichen und Glatten 
u. s. w.  Daher ferner, in Bezug auf Lage und Üertlich- 
k eit, für horizontale Henkel: Berücksichtigung des Schwerpunkts, 
der angemessener unterhalb als oberhalb der Attache, oder doch 
des AngriflÜ-rpunktes, der Henkel liegt; wobei aber die Grösse des 
Gefässes ebenfalls in Betracht kommt. An den grossen, übrigens 
nicht zu Mustern geeigneten, lukanischen Kratern befinden sich 
die horizontalen Henkel ausnahmsweise unten, am Culot; sie sind 
aber auch nur noch Andeutungen und zum wirklichen Fassen des 
schweren Gefasses gar nicht bestimmt (S. S. 17 unten rechts). In 
Bezug auf das Gleiche für vertikale Henkel: der Griff sei hnch 
angebracht, wenn das Getäss niedrig, tieter wenn es hoch;  bei 
Gussgefässen habe der Henkel Solche Richtung und Lage in Be- 
ziehung zum Ausguss, wodurch das Ausgiessen möglichst leicht wird. 
Der letzterwähnte vertikale Henkel bietet in seinem Rapporte 
zum Kessel, zur Mündung und zum Fusse, bei grösster Mannich- 
taltigkeit der Anwendung', zugleich die fasslichste Gesetzlichkeit. 
M ;Q  Zunächst ist er in Gemässheit eines in ihm 
 enthaltenen doppelten Dienstes zwiefaltig, in- 
  dem er eben so sehr zum Tragen wie zum 
 4' Halten des Gefässes, in bestimmter geneigter 
 Richtung, sich eignen soll. Daher ist er für 
 ersteren Zweck dem horizontalen Henkel ver- 
X wandt, der zunächst für das Tragen, das auf- 
i f; rechte Emporhalten, des Kessels bestimmt ist. 
 S Sein zweiter Theil sodann muss der Bestimmung 
Amphorenhenkel. des Haltens in eben so entschiedener Weise 
entsprechen. 
Gewöhnlich ist der für das Tragen geeignete ill die 1101312011- 
tale Richtung übergehende Theil der oberste, wie an den beiden 
Amphoren auf Seite 11, an denen sich die Gliederung des Hen- 
kels in dem gedachten Sinne sehr entschieden ausspricht. 1 Doch 
1 Noch deutlicher trennen sieh beide 'I'heile des Ohrherlkels an beistehen- 
dem Amphorenhenkel, gefunden mit vielen ähnlichen zu Alexandria in Aegyp- 
ten. Bei den feinen Metallhandhydrien der alexandrinischen Periode ist diese 
Gliederung des Ohrhenkels meistens durch eine an dem Uehergangspunkte
	        
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