Volltext: Keramik, Tektonik, Stereotomie, Metallotechnik für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 239 in den Text gedr. Holzschn. und 5 farb. Tondrucktaf. (Bd. 2)

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sehen Hals und Fuss, und wegen des Gegensatzes beider zu dem 
Rumpfe, pflegt man den Hals ähnlich wie den Fuss zu koloriren, 
gleichen Stoff für beide anzuwenden, wenn das Ganze aus meh- 
reren Stollen zusammengesetzt werden soll. Beispiele die attischen 
Lekythen, die garnirten Krystallgefasse des Cinqueeento u. a. 
Dieser genaue Bezug zwischen dem Hals und dem Fuss der 
Vase zeigt sich auch in dem ziemlich stetigen Verhältnisse, das 
zwischen beiden zu beobachten ist: nämlich die Höhe des 
Fusses darf wachsen im Verhältniss der Gefässöffnung, 
diese aber verengt sich nach dem umg eke hrten Verhältnisse 
des Wachsthums der Länge des Halses, d. h. der Hals 
darf je mehr sich strecken, je kleiner der Durchmesser der Mün- 
dung im Verhältnisse zu dem Bauehe des Gefasses ist. Hieraus 
folgt zwar, dass langhalsigen Gefässen in der Regel niedrige 
Füsse zukommen, dass hohe Fussgestelle kurz- und weithalsigen 
Vasen entsprechen; aber es soll daraus keineswegs weiter gefolgert 
werden, dass letztere ohne derartige hohe Füsse oder dass lang- 
gehalste engmundige Vasen mit solchen absolut unstatthaft wären. 
Die Schale (Kylix) und die Flasche sind zwei Extreme in 
der Anwendung dieses Prinzips, zwischen denen letzteres in hun- 
dertfältig modificirter Anwendung waltet. 
110. 
Der Mund 
Man hat zunächst zu unterscheiden zwischen der einfachen 
kreisrunden Mündung und dem geschweiften Ausgusse, 
mit der ihm verwandten Dille. 
Jene, die einfache meistens kreisrunde Mündung, ist oft nur 
der Ausgang und die Endigung des Halses und zeigt sich, als 
Rand desselben, in Form eines abgeflachten Wulstes, oder, noch 
bezeichnender, in Form eines Ueber falls (einer Welle, Kyfnatißn); 
gleichsam als oberstes, von oben gesehenes, Ende des emporstre- 
benden Pllanzenkelches, der den oberen Hals bildet. Dabei ist die 
Mündung noch meistens mit einem Absatze versehen, der die in- 
nere, von der äusseren als getrennt gedachte, Gefässiläehe andeutet 
und begrenzt, zugleich zur Aufnahme des Deckels dient. Dieser 
Gegensatz der inneren zu der äusseren Gefässivand wird noch
	        
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