Keramik.
Gefässtlueile.
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wirklich den Bildnern und Malern der Gefässe bei der Ausstattung
der Gefässhälse als Vorbild vorgeschwebt zu haben. Wieder ein
Beispiel der vielfachen Beziehungen zWiSeheIl der Kunstsymbolik
und dem frühen Streben seinen Leib zu zieren.
Wo der Hals sich auf den Rumpf des Gefässcs aufsetzt, ist
natürlich wieder eine Gliederung, die sich, in einer der früher
besprochenen ähnlichen Weise, mehr oder minder entschieden aus-
spricht. Selten fehlt hier der Ringschmuck ganz, wenn auch nur
in leichter Andeutung als gemalter Reifen, oder als Band. Auch
hier wie bei dem Fusse ist der Ursprung dieses Schmuekes zugleich
technisch begründet.
Passend gestaltet sich dieses bindende Glied zugleich als
Ablauf, weil hier der Hals endet und auf dem Rumpfe fusst.
Oft stehen beide Symbole ge-
trennt neben einander, nämlich
L die Verknüpfung un d der Ab-
lauf. Letzterer kann folge!
X i richtig nur mit ablaufenden
l. Z Formen, Eierstäben, Blättern
Ä ß und dergl. verziert werden.
Auch darin zeigt sich die
j i" _ nahe Beziehun des Halses mit
[f dem Fusse, däss ersterer mit-
{K7 S _ p unter sich bis zu der grössten
Ü 7" i Weite des Rumpfes hcrabzieht,
M 11 i x w
und sich gleichsam wie eine
Kapsel, oder als umgekehrtes
Becken, über dessen oberen
7 Theil verhüllend legt, entspre-
i. chend dem aufnehmenden auf-
Prachtkrater dus Calvi (M. ined. w. v. Taf. 73;. rechten Becken des Fasses
(s. oben).
Dieses Schulterstück (epaule), das sich mit einer Naht an
den Rumpf anschliesst, ist nicht eigentlich Theil des Halses, es
hat sein eigenes Ornamentationsprinzip, mit abwärts weiehenden
Elementen, Schuppen, Blättern, Kannelüren und dergl. Als für
sich bestehend wird es auch oben durch eins oder mehrere der
bekannten Verknüpfungsglieder mit dem Hals verbunden.
Wegen der hervorgehobenen vielfachen Weehselbezügc zwi-