Keramik.
Gefässtheile.
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Nebenmotiv, nur noch sozusagen eine Mahnung an die läeivegbar-
keit des Geräthes ist.
Da der Fuss der solideste Theil, da er die Basis ist (siehe
Prolegomena S. XL), so soll er diesem, nicht nur in formaler Be-
Läy Ziehung, Sendern auch in Rücksicht auf
E! liarhenivirkung, entsprechen. Daher
B; ist dieser Theil an den antiken Tlionge-
i fässen meistens schwarz. Wenn liletall
und andere Stoffe, z. B. Glas, Krystall,
Porzellan u. dgl. zu der Bildung eines Ge-
fäisses ziisammäitreten, so ist der Fuss
7__ aus Metall zu machen. S0 Wäre es Un-
"Clgu Jg, egän
sinn, einem silbernen Kelche einen kry-
ömnd mit Andeutung" des stallenen Fuss zu gehen.
Drelfnssm Kommen hletalle, die an Farbe und
Glanz verschieden sind, bei der Ausführung in Betracht, so ist
iiir den Fuss das diinkelfairbigste und inatteste zu wählen. Ein
silberner Gefässkessel mit matt goldener Basis ist stilgerecht,
ich möchte dagegen nicht wagen, ein goldenes Gefäss mit silber-
neni Fusse zu niontiren, es sei denn, dass der silberne Fuss
durch Oxydation eine sehwärzlich dunkle und matte Färbung
erhielte.
109.
Der
Zwischen dem Fuss oder Stand des Gefässes und dem oberen
Theile desselben, der den Hals bildet, linden nahe Beziehun-
gen Statt.
Auch hier tritt eine doppelte Thätigkeit in Wirksamkeit und
wie dort in einander entgegengesetztem Sinne. Der Hals ist der
Trichter, um das Gefäss zu füllen, zugleich ist er der Spund,
um dasselbe zu leeren. Er ist, wie der Stand, nur für das Gefäss
da, dient ihm, ist äusserlich thätig. Er dient ihm in doppel-
tem Sinne, doch so, dass die Dienste einander nicht verneinen
(wie diess beim Fulcrum, d. h. dem Stützpunkte, des Fusses der
Fall ist), dass sie niemals zu gleicher Zeit in Wirksamkeit treten
können, sondern hierin sich einander ablösen. Daher ist am
Halse der dynamische Stützpunkt überflüssig, obwohl er mitunter,