Keramik.
Gefsisstheile.
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man zugleich fast immer auf Ringe von gebranntem Thone, zur
Aufnahme dieser Töpfe.
Die hellenische Töpferei hielt stets, durch alle Stadien ihrer
Entwicklung, an diesem naturwüchsigen Motive fest, indem der
Augenschein lehrt, dass den Bildnern jener herrlichen Hydrien
und Amphoren, mit einfachen Ringfüssen, die Erinnerung an das
ursprüngliche Getrenntsein dieser letzteren von jenen deutlich vor-
schwebte. Sie behielten für den (nunmehr mit dem Gefässe aus
einer Masse gemachten) Fuss die ursprüngliche Wulstform bei,
der sie aber das edle Profil eines umgekehrten Echinus gaben
sie befestigten ihn symbolisch, um das ursprüngliche Getrenntsein
desselben zu bezeichnen, mit einem entweder nur gemalten oder
plastisch gebildeten Band; sie gingen weiter in der ideellen Tren-
nung dieser Theile, indem sie über dem Ringfuss, als zu ihm ge-
hörig, auf dem unteren Theile der Vase einen Blattkelch, gleich-
sam zur Aufnahme dieser letzteren, malten oder bildeten. In
letzter Ausbildung erscheint der Ringfuss schon in Verbindung
mit einem mehr oder weniger ent-
wickelten Vermittlungsgliede, in
Form einer Hehlkehle, oder einer
abfallenden Blattwelle, womit der
Kessel seine Last auf den Fuss
überträgt.
u S0 entstehen Formen und Or-
"i N" xi " nate wie beistehende. Vergl. auch
gjx ä die Hydria auf S. 4, die Preis-
"amphoren auf S. 12 und andere.
ä Niedrige Ringfüsse dieser Art sind
Ringmssm charakteristisch für eine sehr aus-
gedehnte Familie von Töpfen.
Wir wollen zunächst ihren Gegensatz ins Auge fassen, nach-
her das Dazwischenliegende und die kombinirten Formen berück-
sichtigen,
Der hohe Stand (incitega, äyyvßvixn) ist ein nicht minder
alterthümliches Beiiverk des Gefässkessels als der vorhergenannte
Ring, das gleich wie dieser aus dem Bedürfniss hervorging (nur unter
veränderten Bedingungen) dem Kessel die ihm fehlende Standfähig-
keit Zu erthßilen- Ein Gestell oder Stuhl, ein Aufrechtes,
mit einer Vorrichtung, um den Kessel aufzunehmen. Gestelle,