Volltext: Keramik, Tektonik, Stereotomie, Metallotechnik für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 239 in den Text gedr. Holzschn. und 5 farb. Tondrucktaf. (Bd. 2)

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Fünftes 
Hauptstück. 
 Spiralische Kannelüren und Stäbe, Imbrikatioilen, Schuppen, 
das Netzgeflecht. und ähnliche ornamcntale Motive halten das 
 Mittel zwischen dem Reifenwerk 
und dem Kannelürenselnnuckä 
   sie sind daher für das PrOPOr- 
 tionale der Gestaltung weniger 
 einflussreich, wirken aber kräf- 
 tigend, indem sie ähnlich geord- 
 nete, patürliehe undqtechnische, 
 Verstaikungen oder bchutznntte 
 zurückrufen. 
 I Endlich ist das vegetabilische 
 Rankenwerk ein Schmuck, der 
13. fast jeder Nuance des Ausdrucks 
A einer Gefiissform sich anschliesst 
 und sie hervorrufen hilft, wenn 
[MIIIII-lnn der unerschöpfliche Reiehthuxxi 
 an Motiven, den dieser Schmuck 
  gestattet, richtig benützt wird. 
Kßndelßberkiwiläl (Pmnvßju- Noch soll letztens die dekora- 
  tive Ausstattung des Gefässes 
dem bei seiner Ausführung anzuwendenden Stoffe und der Art 
seiner Bearbeitung entsprechen.  
Die Wahrheit dieser Regel und ihre Bedeutung sind nicht zu 
bestreiten, aber sie führt auf schwer zu lösende Zweifel über 
den technischen Ursprung vieler typisch gewordener dekorativer 
Formen, über die Ifrage in welchem Stoffe sie zuerst dargestellt 
wurden, wegen der frühen Wechselwirkungen und Einflüsse, welche 
die Stoffe auf diesem Gebiete, den Stil eines jeden unter ihnen 
lnodificirend, gegenseitig ausübten. S0 bleibt es dahingestellt ob 
die Zonen von Zickzackornamenten, Wellen und Schnörkeln. die, 
theils gemalt, theils vertieft, auf den Oberflächen der ältesten 
Thongefässe fast überall gleichmässig vorkolnmen, 0b sie die Vor- 
bilder oder die Abbilder der gleichen flachvertieften Verzierungen 
auf ältesten Bronzegeräthen und metallenen Waffenstüeken sind, 
oder ob sie keinem von beiden Stoffen ursprünglich angehören. 
Gleiche Ungewissheit herrscht über gewisse reiche bildnerisch
	        
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