Phasen in treuer Weise widerspiegelte, aufgestellt und
eingerichtet würde. Dieser Aufruf fand von verschiedenen
Seiten freundlichen Widerhall. Namentlich wurde er damit
beantwortet, dass einerseits viele Apotheker in ihrem
Besitze befindliche, vorzeitliche pharmazeutische Samm-
lungsgegenstände dem germanischen Museum als Geschenk
überwiesen und anderseits, dass der deutsche Apotheker-
verein auf seiner nächsten Generalversammlung beschloss,
dem germanischen Museum einen jährlichen Geldbeitrag
zu zahlen und zur Gründung der jetzigen historisch-
pharmazeutischen Sammlung mit dem Direktorium des
germanischen Museums einen Vertrag abschloss. Somit
war wenigstens der erste Keim vorhanden, aus welchem
ein historischpharmazeutisches Museum entstehen konnte.
Die Entwickelung desselben kam nicht sofort in Fluss, da
die zur Verfügung stehenden Mittel für diese neue Stiftung
nicht sehr bedeutend waren. Im jahre 1887 war indessen
genug Material gesammelt, um zunächst die historische
Apotheke einrichten zu können, welche wir im Bilde
wiedergeben.
Die dazu benutzte, im ganzen einfache Holzein-
richtung der Apotheke ist mit einer, mit den verschiedensten
Schnitzereien verzierten, goldenen Galerie gekrönt, welche
durch ihre Eigenart Zeugnis davon ablegt, dass die
Entstehung dieser Holzarbeit in die Regierungszeit
Ludwigs XIV fällt.
Nach Einfügung der in der Sammlung vorhandenen
pharmazeutischen Standgefässe in diese Holzeinrichtung
zeigt das Ganze jetzt mindestens doch schon die Grund-
züge zu der Verkörperung einer Apotheke der Vorzeit,
wenn es der Zukunft auch noch vorbebalten bleibt, in
dieses bislang nur skizzierte Bild sattere Farben einzutragen.
Wie es in den Apotheken der Vorzeit üblich war,
dieselben mit merkwürdigen Tieren, eigentümlichen
Pfianzen und anderen Naturprodukten auszuschmücken,
so findet man auch in der pharmazeutischen Offizin des
germanischen Museums unter der Oberdecke viele der-
artige Gegenstände, wie Krokodile. mächtige Schildkröten,