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Bild von durchaus italienischer Feier und Pracht, reihen
sich andere seiner Werke würdig an.
Wertvolle Denkmäler der künstlerischen Entwickelung
Dürers besitzt das Museum in dem auf die stymphalischen
Vögel schiessenden Herkules und in der sogenannten Holz-
schuhcrschen Tafel, eine Beweinung Christi darstellend.
Auch seine Schüler und Nachfolger, die Hauptträger
Dürerscher Richtung, sind in der Sammlung in vorzüg-
licher Weise vertreten. S0 Altdorfer mit einigen farben-
prächtigen Legendenszenen, Hans von Kulmbach mit
einem hl. Laurentius, Schäufelein u. a. mit einem frühen,
von 1508 datierten Bild, Bernhard Striegel mit einer Reihe
von Werken. Von den sonstigen Bildern der deutschen
Schule sei noch das interessante, vielunistrittene jüngste
Gericht von Matthäus Grünewald erwähnt.
Aber auch die Zeit des Verfalles der deutschen
Malerei wird in der Galerie in charakteristischen, nur kultur-
geschichtlich wertvollenBeispielen vor Augen geführt.
Unter den niederrheinischen Bildern begegnen wir
einer Beweinung Christi, welche den westfälischen Meistern
Viktor und Heinrich von Dünwege zugeschrieben wird.
Reichlich vertreten sind solche Bilder, welche mehr oder
Weniger an den xMeister des Todes der Marias erinnern,
interessante iVerke jener die Forschung stark beschäftigen-
den Meister, welche am Beginn des I6. Iahrhunderts in
den rheinischen Gegenden thätig waren. Zu erwähnen
iSt auch noch eine Auferstehung Christi von Dierick
Bouts und das Bildnis des Kardinals von Bourbon von
Hugo van der Goes.
Ein kleines Gemach ist den Holländern des I7. jahr-
llunderts gewidmet, unter welchen namentlich ein trau-
liches Interieur von Pieter de Hooch hervorragt. Von
Rembrandt bewahrt die Sammlung ein jugendliches Selbst-
bildnis 1nit dem echten Monogramm des Künstlers, ge-
rädeausblickend, mit lockigem Haar, in dunklem Rock,
eisemer Halskrause und kleinem, weissen Kragen, breit
und flüchtig gemalt, im Schatten undurchsichtig, im Lichte
Stark impastiert.