Volltext: Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg

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vertreten in der zierlichen Maria mit der Erbsenblüte, 
welche auf Meister Wilhelm selbst hindeutet, und in der 
Darstellung der heiligen Katharina. und der heiligen Eli- 
sabeth. Ein Werk Stephan Locheners ist entschieden der 
gekreuzigte Christus mit Maria, Johannes, Magdalena und 
Christophorus. Von jenem Meister, der in seinen Werken 
hie und da leise an Stephan Lochener erinnert, der aber 
im übrigen ganz auf realistischem Boden steht, dem Meister 
des Münchener Marienlebens, ist die Anbetung der Könige 
im Germanischen Museum. Mehrere Bilder stammen von 
"dem Meister der Lyversbergschen Passion. Bartholomäus 
Zeitblom, einer der individuellsten und voniehmsten 
deutschen Künstler des I5. Jahrhunderts, ist in der 
Sammlung trefflich vertreten, ebenso ein Maler, der ihm 
an Reinheit und Milde der Empfindung nahe, aber in 
Kraft der Charakteristik nachsteht: Martin Schwarz, 
welcher mit der Verkündigung, der Geburt Christi, der 
Anbetung der Könige, dem Tod Mariens vertreten ist. 
Von Hans Holbein d. Ä. bewahrt das Germanische 
Museum ein kleines Madonnenbild von miniaturartiger 
Feinheit und Sauberkeit in der Ausführung; gleich sorg- 
fältig gemalt, in den Formen aber freier ist das später 
entstandene Bildchen desselben Meisters, die Maria mit 
dem Kinde, dem zwei Engel Blumen reichen. 
In einem Oberlichtsaal von angemessener Höhe hat 
eine Anzahl auserlesener Bilder grossen Formats Auf- 
stellung gefunden. Vor allem das die moderne Auffass- 
ungsweise bekundende Michel Wohlgemutsche Altarwerk, 
welches Sebastian Peringsdörtfer 1488 in die Augustiner- 
kirche St. Veit in Nürnberg stiftete. Die Aussenseiten 
des Altars zeigen vier Paare männlicher und weiblicher 
Heiligen, auf gotischen Konsolen stehend, die Innenseiten 
Begebenheiten aus dem Leben des heiligen Vitus und 
anderer Heiligen. Reicher an dramatischem Leben ist die 
Kreuzigung im Germanischen Museum, welche durch das 
Wappen des Donators als eine Stiftung des würzburgischen 
Kanonikus Schönborn nachgewiesen ist. An Burgkrnairs 
grosse Madonna auf der Marmorbank, von 1508, ein
	        
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