grossen Männer treulieh widerspiegelt; und in anbe-
traeht der nationalen und patriotischen Stellung des
Museums, wie mit Rücksicht auf den praktischen Um-
stand, dass die Kreuzgänge lediglich durch diese Grab-
denkmale entsprechende Ausfüllung finden können, sind
die einzelnen Flügel des Kreuzganges mit diesen herr-
lichen Denkmalen der figürlichen Plastik versehen worden.
In der Monumentengruppe der kleinen Plastik, welche.
soweit die Werke dem Mittelalter entstammen, zur Zeit
mit der grossen Plastik gemeinsam ihre Aufstellung in
der ehemaligen Kirche hat, fesselt vor allem die an-
sehnliche Menge von hochbedeutenden Elfenbeinarbeittxn,
welche in einer Reihe von Glasschräinkcn aufgestellt sind,
die auch die übrigen interessanten, zum teile kostbaren
Originale enthalten. Die späteren Arbeiten haben ihre
Aufstellung in der Gemäldegalerie gefunden. Und hier
müssen wir aus der plastischen Kleinkunst jene reizen-
den Arbeiten des Peter Flötner hervorheben, der nament-
lich Vorlagen für Goldschmiede fertigte das NIuseum
besitzt von ihm, oder doch von einem ihm verwandten
Meister, eine Reihe kleiner, sorgfältig ausgeführter Reliefs,
deren Charakter und Stil sich aus den Proben dieser Ab-
handlung genügend erkennen lassen. Die. in der Sammlung
gebotene Übersicht gewährt einen nicht uninteressanten
Überblick auch darüber, welche Materialien man zu jeder
Zeit vorzugsweise zinwendete, welche Bedeutung Bronze,
Elfenbein, Alabaster, Speckstein, Holz,-Perlmutter, Wachs
u. a. zeitweise zukam, und wie sich die Formen in der
gleichen Zeit nach dem Material verschieden entwickelten:
wie die Drechslerarbeit in Spielereien ausartete, wie die
Wachsbildnerei feine, aber auch seltsame Werke schuf. Die
Sammlung der Originale umfasst bis jetzt gegen fünfhundert
Stück. Sehr bedeutend ist die Reihe nach Abgüssen von
Elfenbeinskullaturen, die aus etwa vierhundert Stück besteht.
Von der römischen Periode bis in das I7. Jahrhundert
wird hier der ganze Entwickelungsgang klar geschildert;
man verfolgt nicht nur, welche künstlerische Formen sich,
mitfortgerissen von der grossen Stilentwickeltmg, hier aus-
41