Volltext: Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg

stammende, aus drei Figuren bestehende Gruppe der 
Krönung Mariä, dann der hochbedeutende Altar mit der 
Vermählung der heiligen Katharina von Siena. Die 
Sammlung ist aber, neben dieser Perle der Nürnberger 
Skulptur, noch reich an nicht minder berühmten heimischen 
Werken; wir erwähnen nur das urkundlich beglaubigte 
Hauptwerk von Vcit Stoss, den Rosenkranz, von demselben 
Meister eine wie im Schlummer daliegende junge Hei- 
lige (Katharina?) und ein Relief der Krönung Mariä. 
Das Museum bewahrt dann auch ein vereinzeltes WVerk 
von einem unbekannten Meister, das alle Erzeugnisse der 
gleichzeitigen Iäildhauerkunst in den Schatten stellt: die 
offenbar ursprünglich zu einer Kreuzigungsgruppe gehörige 
Holzstatue der Maria, die in bitterem Weh emporblickt, 
mit Recht als eine der grössten Meisterschöpfungen aller 
Zeiten bezeichnet. Der geistige Urheber des in Holz 
geschnitzten Rahmens, der ehemals das Dürersche Drei- 
faltigkeitsbild enthielt, ist der grosse Nürnberger Meister 
selbst. Als eine Arbeit des Hans Vischer gilt die 
im Museum aufgestellte, beinahe halblebensgrosse Bronze- 
statuette des Apollo vom Jahre 1532. Der Meister 
des Kreglinger Altars hat allem Anscheine nach das 
Bruchstück einer Anbetung der Könige gefertigt: Maria 
und vor ihr ein knieender König, in vollrunden Figuren. 
Von Riemenschneider besitzt das Museum in einer hei- 
ligen Elisabeth eine durch Feinheit der Empündung aus- 
gezeichnete Arbeit. Die schwäbische Schule ist durch 
zwei umfangreiche Reliefs trefflich vertreten: je eine 
stehende männliche und vor ihr knieende weibliche 
Figur, der heilige Gereon mit der heiligen Katharina 
und der heilige Zosimus mit der heiligen Barbara. Der 
Schule Pachers gehören'zwei Figuren an, St. Stephan 
und St. Leonhard. Die Entwickelung der Plastik wird 
noch ausserdem in einer stattlichen Reihe von Original- 
denkmälern dargestellt. 
Die Sammlung der Grabdenkmale schliesst sich hier 
an, in welcher die figürliche Plastik eine so hohe Be- 
deutung einnimmt, teils weil einzelne Schulen in den Grab- 
Bayer. Bibl.
	        
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