sieht man an dem konisch sich nach der Mitte verengen-
den Loche, dass sie mit einem spitzen Stabe gebohrt
worden sind. Auch diese. Art der Bohrung mittelst eines
Holzstabes ist mit Erfolg versucht worden. Die Form
der Axt wurde erst durch Sägnng des Steines angelegt,
wozu ein abgeschärfter Knochen mit Hilfe von Sand und
Wasser sich als tauglich erwiesen hat. Die Vollendung
wurde mittelst des Schleifsteines erzielt. Dass dieser Teil
der Arbeit bei Anfertigung der Äxte ungleich schwieriger
und mühevoller war als die Bohrung, ist dadurch er-
wiesen, dass solche Äxte, die am Schaftloch abge-
brochen waren, am Vorderstück aufs neue gebohrt
wurden, um das g-eschärfte, Bruchstück noch ferner be-
nützen zu können.
Daran reiht sich als Vlerglcichsmaterial eine beträcht-
liche Anzahl von Gipsabgüssen.
Die Thongefässe der Rosenbergschen Sammlung sind
durchschnittlich gut erhalten und durch ihre Form und
Ornamente interessant und instruktiv. Als keramische
Produkte in der Vorzeit bleibt ihnen unbestrittener Wert,
der durch die Angaben der Fundorte erhöht wird. Sie
stammen besonders aus Schlesien, Posen, der Provinz
Preussen, Brandenburg, Pommern, Niedersachsen etc.
und umfassen chronologisch die Zeit von den Gräbern
der Steinzeit bis in jene der Burgwälle.
Von den 392 Metallobjekten der Rosenbergschen
Sammlung sind 384 als alte Bronzen, d. h. aus der
Bronzezeit und aus der sogenannten Hallstattperiode, zu
betrachten. Sie dürften aus allen deutschen und öster-
reichischen Gebieten erworben sein, sind aber leider,
VOn wenigen Ausnahmen abgesehen, ohne Angabe der
Provenienz, wodurch sich ihr Wert auf die Form und
technische Herstellung des Objektes beschränkt. In
reicher Fülle sehen wir Nadeln, Pfrieinen, Spiralen, Fibeln
und Fibelreste, Schnallen, Pinzetten, Ringe, Messer,
Lanzen- und Pfeilspitzen, Dolche, Schwerter, Zelte,
Sicheln, endlich Perlen und zwei Kartons mit 157 Stück
tllönernen Spinnwirteln.