Sorge zu tragen. Die daraus entstehende Uebernahme
eines wesentlichen Kostenpunktes war für das Museum
von grossem Vorteile; die damit verbundenen Nachteile
schienen kaum weniger gewichtiger Natur, wenn man die
Plane des Herrn von Aufsess nämlich näher ins Auge
fasst. Denn blieben die Gebäude Eigentum des Staates,
so geriet das Museum dadurch in eine Art Abhängigkeit
zu diesem, die sich mit den stolzen Plänen eines sallge-
mein deutschen Nationalinstitutse unmöglich vertrug. In
jener Eingabe erbot sich nun Freiherr von Aufsess, xdie
Kartause für das Museum als Eigentum zu erwerben um
einen Kaufpreis von bar zu erlegenden 5000 Gulden:
(las Museum werde imstande sein, die RÖStELUTEltlOHSkCJStCIl
nach und nach selbst zu bestreiten, sobald ihm die Mög-
lichkeit gegeben sei, auf einen eigenen Besitz Anlehen zu
kontrahierenß Nachdem Aufsess in einer Audienz dem
Könige die Sache noch mündlich vorgetragen hatte.
wiederholte er auf Aufforderung Seiner Majestät schrift-
lich den gestellten Antrag mit der ferneren Bitte,
ndass durch das Finanzministerium 15000 Gulden zur
Herstellung neuer Militärlokalitäten, zu welchen die Kar-
tause bis dahin benutzt worden war, an das Kriegs-
ministerium überwiesen werden möchtenß Noch mehrmals
war er beim Könige im Interesse. dieser Angelegenheit
thätig, und endlich am 27. konnte er nach Nürnberg
die. freudige Botschaft lassen: xKönig hat
Kartause bewilligte
Seine Majestät zögerte nun nicht, den bezüglichen
Äliiiisterialantrztg zu unterschreiben, und unterm 2. Februar
ergieng die offizielle Mitteilung der Bedingungen, unter
welchen die Kartause überlassen werden sollte: sdas
Militär räume dieselbe und erhalte eine bare Entschä-
digung von 15000 Gulden, welche mit IOOOO Gulden
aus dem Reichsreservefond und 5000 Gulden aus Museums-
mitteln zu leisten seien; das Stadteigentum bleibe vor-
behalten, so lange das Museum nicht die 10000 Gulden
an den Reichsreservefond zurückersetzt habeß Im ersten
Kaufsurkundenentwurf vom 22. juli 1857 war festgesetzt,