Räumlichkeiten auf der'Veste Koburg für ewige Zeiten
zur unentgeltlichen Benutzung, die besondere Protektion
des Herzogs und aller seiner Angehörigen, Herstellung
von Beamtenwohnungen und Gastzimmern für Gelehrte
und Künstler, Übemahme der Übersiedelungskosten, Ver-
einigung der auf der Veste befindlichen Sammlungen mit
dem Museumß Dr. Freytag war auf der Jahreskonferenz
vom 10. September 1853 persönlich anwesend und las
in der ersten Sitzung die Propositionen selbst vor, welche
bei den versammelten Ausschussmitgliedern allgemeine,
freudige Begrüssung fanden. Staatsrat von Pawel war
beauftragt, zum Abschluss des Vertrages und zur Be-
grüssung des Beisitzerkollegiums gleichfalls in Nürnberg
anwesend zu sein und die Herren nach Koburg zu geleiten.
Am lI. kam die Reise dahin wirklich zur Ausführung, man
besichtigte die in Aussichtgenommenen Lokalitäten unter
dem Eindrucke der vollsten Befriedigung.
In dem Vertragsabschluss trat jedoch deshalb eine
Verzögerung ein, weil das Koburger Anerbieten ja
nicht allein dastand: von Weimar aus war die Wartburg
und das am Fusse des Burgberges zu Eisenach ge-
legene grosse St. Georgenlzloster mit Kirche angeboten
worden. Die durch den grossherzogliithen Adjutanten von
Plüskow in Weimar unterm 28. Juli 1853 mitgeteilten
Bedingungen der Übersiedelung lauteten nicht weniger
günstig, als die koburgistihen, ja zum teil noch günstiger.
Daneben schien man das Fischblut Bayerns durch schein-
bares Eingehen auf die Anträge auswärtiger Bewerber
nur anfeuern zu wollen; denn auf Bayern war ja vor
allem Bedacht zu nehmen, und wenn zwar von dieser
Seite bestimmte Propositionen noch nicht vorlagen, so
fiel doch die gewichtige Zusage des Königs in die Wagschale.
Auf der vorerwähnten Konferenz wurde beschlossen, a) Nürn-
berg als Sitz des Museums in erster Reihe zu berücksich-
tigen und der bayerischen Regierung diejenigen Punkte
näher zu bezeichnen, durch deren Gewährung das ger-
manische Museum bestimmt werden könnte, in Nürnberg
zu verbleiberm. Innerhalb vier Wochen wünschte man