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eines der Verehrung geweihten Bildes. Das Gesicht
mit nach hinten herabwallendem Haar hat einen ern-
sten aber doch milderen Ausdruck als die Züge der
Juno und Pallas. In langherabfallenden Chiton ist
sie im Begriff langsam vorwärts zu schreiten, als
wollte sie den fliehenden zu Hülfe eilen. Sie ver-
hält sich zur Juno,
ernsten Mutter.
wie
die
sanfte
Tochter
Zll
der
VOTIVBILDER.
Apoll im Belvedere
des Vatikans, 7' 2" hoch, mit Ausnahme der Hände
ganz unverletzt, gefunden beim Hafen von Antium.
Von dem Eindruck, welche diese Statue auf den
Beschauer macht, handelt die begeisterte Schilderung
von Winckelmann, Kunstgeschichte XI. 3. ll. VI. l
p. 259., der ihn als Erleger des Drachen Python
bezeichnet. Feuerbach in seinem Buche über den
Vatikanischen Apoll Nürnberg 1853, denkt ihn als
den Verscheuchevr der Erinnyen nach der Tragödie
des Aeschylus v. 170 ff. Hirt fasst ihn als Erle-
ger der Niobiden, wogegen sich Gerhard 3 Vorle-
sungen p. 60 erklärt. (Vgl. Üverbeck Vorles. p. 83.
Braun Ruinen und Museum Roms p.309. Müller
Handb. 361. 1. D. a. K. II. XI. 124).
Göttling Archäol. Mus. zu Jena. 3. Ausg.p.49
fasst den Apollo hier in allgemeinerer Weise nicht
in einer bestimmten Handlung, und knüpft ebenso
wie Winkelmann an die am Lorberstamme hinter
dem Apollo auliingelnde Schlange an. In meiner