670 Ernst von Bandel Bandiera.
Marmorwerke; auch die oben erwähnte Caritas bayrische Fuss hoch, und wird im Innern durch
hat B. um diese Zeit in Marmor ausgeführt. In ein eisernes Oylindcrgeriist gehalten. Das Ge-
H a nn o v e r, wohin ihn König VVilhelin IV. wicht des Standbildes mit seinem Befestigung-s-
1835 berief, war er bis 1838 an der Restauration geriist beträgt ca. 2000 Otnn; die Gesainmtkos-
des königlichen Schlosses betheiligt; für die ten des Werkes belaufen sich auf die verhält-
dortige Schlosskirche arbeitete er zwölf Relief- nissmiissig geringe Summe von 90,000 Thlr. Fül-
kompositionen, für Göttingen während der- die künstlerische Arbeit, für das Modell des
selben Zeit die Reliefs des Giebelfeldes an dem Standbildes und die architektonischen Entwürfe,
neuen Universitätsgebäuilc und die Statue Wil- sovgie fgirläiie gagze pgirktigche Leitung des Baues
helm's IV. die vor dein letzteren aufgestellt ist. na m eine eza ung.
Im Winter, von 1838-39 hielt sich B. wieder in Abbildung des Herniannsdenkinals, Original-
Italien auf und entwarf hier die Skizze zur Sta- Zßißhnnng von Pfof- C- S Ch e" Yen Hßllsßhnitt
tue der gefesselten 'I'hiisiieltla, die er später in i" d; LeiPl- IÜHSIY- Zßilg- 1S75.XL,V. N0. 1675.
Detmold für das fürstliche Palais in Marmor aus- A 211111 d u n g deäelbäl] lDänämalg naclh ein"
führte, eine Arbeit, an welcher besonders die Altoärocigaugilleiopäig. qlgäöwFg-lffn"
weiche und zarte Behandlung des Materials ge- Dasselbe von L. ThOmaSserL Oelfubelp
i-iihlmt (wird? Itb B 1 d H t k gigigk. Sguttgart 1875. Mezger. 62 Ctm. 1.1„
m iese 161 egann auci as aup wer m1 r,
seines Lebens, das Hermanns-Denkmal auf der S_ Bandeys Broschüre: Die Arminsäuie_ Hmnm
Grotenburg (oder dem 'l'eutberg) im Teutobiir- w, 1g51_ Das Hermannsdenkmal und der
ger Wald. Den ersten Gedanken zu diesem Teutoburger Wald , nach der Natur aufgenommen
Werk, das dem Namen des Künstlers volks- von L- Menkß- Mlß 91mm Tltelbl-ln Farben-
tiimlichen Ruf verschaffte, hatte er schon als drucä i?" 130i 3026114113; "glffietlscizäm Text
J- 1. f t_ d. A f-h d 1b I von; eix a n! er rei lgra. , EHL
diiiläildige Igliigaiiädst delfVeiihsiilltnildlssregoft (gisiiaeniaihlt G elbel ' Rum Gans man 11' A' Detmold w
und unterbrochen zo sich durch 3T Jahre hin Meyefsch? Hofbuchliandlung" 187a Lüt"
1 g r zow s Zeitschr. f. bild. K. , Beibl. VI. 129111
erst im hohen Greisenalter war dem Kunstler X_ 73g ff_ 7g7_ 79g
vergönnt, das Werk zu vollenden. Das erste
kleine Modell zu dem Denkmal fertigte B. 1830 Heinrich von Bandel, Sohn des Voriger],
in München, ein größeres befand sich 1834 auf Bildhauer, geb. 23. Juni 1829 zu München, f
der Berliner Kunstaiisstellung, 1836 entstand in 10. Oktober l8ti4 in London. Er bildete sich unter
Hannover ein neues, noch weiter ausgefiihrtes, der Leitung seines Vaters und neigte schon mit
änd iIÄI J. 1d838, nachdem Sitäl in Dgtmoäd, E70 13 JaBI-GIKFFe tgroße ltlertlllgläfng lmJMr-näeälliren
sie nie ergelassen, ein erein ür ie r- von ortrat iis en im e ie s. in intel-
richtung des Denkmals gebildet, waren so viel I844_45 yval- er mit Seinem Vater in Carrai-a,
Geldmittel aufgebracht, dass die Arbeit auf und Rom, two er seine erste Nlarniorarbeit, ein
der Grotenburg begonnen werden konnte. Am Reliefbildniß des damals reg.Fursten von Lippe-
17. Juni 1846 war der 93 Fuss hohe Unterbau Detmold ausfuhrte. Jm J. 18_49 folgte er einem
des Denkmals, eine Art Rundtcinpel mit kiippel- Rufe nach London nnd nrbeftete (1011 Zuerst für
förmiger Bedachung, vollendet. Zugleich aber den Bildhauer Cainphel, ein überlebensgroßes
waren die Geldmittel erschöpft und die Arbeit lliodell Lord Bcndings entwarf zahlreiche
gerieth für lange Zeit in's Stocken; erst am Be- Kompositionen fiir andere Künstler und machte
ginn der sechziger Jahre konnte B, der inzwi- sich namentlich durch die lebensgroßen Gyps-
sehen nach Hannover zurückgekehrt war, wie- lnüflölle Clnes J11Y1g911_ Aßhlll, elnef nnf einem
der mit Zuversicht an's Werk gehn; die Denk- springenden Panther sitzenden Bacchantin, einer
malsvereine in Detmold und Hannover hatten Glklllppexeßlns und lllinäfärhflälßg Agßklfßßlfgl) und
die Geldsaniinlungen neii aufgenommen und der an cre r eiten rii m ic e aiin n ronze
Königvon Preussen ein Geschenk von2000Thlrn. fertigte er einen großen, lnit Figuren reich ver-
beigesteuert; dann im J. 1871, als sich nach dem zierten Kandelaber, die Gruppe einer Bnßßhan-
französischen Krieg das öffentliche Interesse mit tin mit einen? Satyr, eine Sterbende Anlnlüne zu
gesteigerter Lebhaftigkeit dem nationalen Un- Pferd u. A. Im Bridgcwaiter- House zu London
ternehmen zuwandte, bewilligte der Reichstag war er beschäftigt, 12 Reliefgiuppen (Die Tages-
er aiser I n c r. inzuveivzi r e. , 'inor_
Am 16. August des folgenden Jahres wurde das arbeit ist die lebensgroße Figur der Mignon (nach
vollendete Denkmal dem deutschen Volke feier- Göthg auff: einem Marmorpostainent mit bronze-
lieh übergeben. Auf dem Rundbau erhebt sich nein elie
die wuchtige, von B. selbst in Kupfer getriebene Nach Mittheil-ungen Ernst von Bandefs.
Statue Hermanns, die Linke auf das Schild ge- i" a i"
stützt, die Rechte mit dem Schwert hoch erho- Bmldierß- B ßn C dütto B311 di efß, Maler
ben; die Figur ist bis zur Helnispitze 55 Fuss, 3118 Perngia, geb. 1557, 1- 1634. Iilr bildete sich,
bis zur Schwertspitze 85 (mit der Standplatte 90) Wie Pascoli angibt , unter der Leitung Baroccrs