54 Christoph Angermair.
von 2 in 300 H. gnadengelt zucrthailen sein. Leiste des Rahmens liest man die Worte: nIch
sign. 20. 81" 31. griess dich Mutter Gottes mein, schleuiss uns in
Praes. dom. dir.Wämpel, Haimbhausen, Soyer, deiner fürbit ein. Amen", auf der untern Leiste ;
Adelzreiter, Sasscr, Heck (Hofkammerräthehc vGott, vnd Maria, auch S. Sebastion: zu Lob vnd
Unter dem 24. Okt. 1631 erfolgte nun das be- 8111611, hat 9-1113 1191311589113"? (11115 Epitßphium,
zügliche Dekret des Kurfürsten in dieser Sache Mit (1858 S- 5611818110115 ll 11111111155 1161 E1133! Vnd
zugleich mit der Ernennung des Malachias Gei- beßßheiden 3611118111011 Kfifphßmßr "f, 1111119, sei-
ger zum Hofmedikus, wie folgt: ner läauslfäaweri 3311118312136 aluch iren Kind zu
ange enc en nno u
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mer , wa rsc e1n 1c einem c wa er n eh
ne" 1c Mnlnnnxnm Gelgern in? dem nnffnedlnnm mains errichteten Kenotaphe finden rät zweiäla-
g. an- u. aufgenommen und ime zu Jerhcher be- ten nämlich 1632 als das Todesjahr Angermair, s
soldung zweyhundcrt Gulden bestimbt; sodann und 1635 in welchem das Kenotaph von Kerpsaß
Cnristopnen Angermnyen pinnnner neben mer erridhtet wurde. Nun findet sich aber im
erlassung seines diensts zu ainer abferttigung Sterbebuche Wei1heim1s_ der Name "Sebastion
und gnadengelt von eingehenden strafgefalllen Khörbshamemunterdemgz Aug_1ßg4a1sgestor_
dreyhundert gulden raichen zlassen gned. bewil- ben vorgetragen, und erscheint dieser Name üben
nget uns nisder nntgtetgn Wggln I1tnlnfad' i?" haupt nie mehr in diesem Buche. Es liegt deshalb
nerar ei erzel wer erni e er en h a, r l-bsamer
mit sein jerlichen besoldung abgestelt werde 33 äällläläipidggi äfjssärgtäinlän J_ 1,30112;
als nevelnnnn 3m nlfnfbänOnnnlnnännprnäinent n" germayfs Tode bestellte, und dass dieses erst
räten hiemit dessen a notwen ige a u. an- P t- 31W
5011351318611 2111111111- Seind ein Dntnm Mnnnnen frldimliifndgtn 213diäinflgnwhtigltiinwuiiiänliisfials freieliblhedtgi-
den 24 Ontnnnls n" 1631" Auftraggeber nicht mehr erlebte. Dass auf dem
(Arnnnn Connerv" München Kenotaphe das Todesjahr des Meisters richü
Hofmntnngnennn" Man Wesen fasn" 31' angegeben ist, bestätigt die Hofzahlamtsreclä
Diese vAbstellung der Besoldunga findet sich nun nung de a6 1633, S. 404 , Titel: Abfertigung u
auch in der Hofzahlamtsrechnung vom J. 1631, chf, gnaden schankungen, wo es heisst; nChl-i;
S. 529. tChristoph Angermair pilthauer hat jer- stophen Angermairs gewesten pilthauers zu
lichen mit 50 d. besserung zum solt 450 11., indem München hünderlassnen wittib aus gn. anstat
er aber lt. sgn. underm quartal weihnechten sei- gebetner provision semel pro semper ord.
nes dienst entlassen und ime zum abzug des 75 H." Unter dieser Rubrik erscheint die Wittwe
4. Q. per den halben theil verwilligt worden, be- A. im J. 1632 noch nicht, so dass also der Kiinst-
zalt ime also merers nit dan 392 fl. 45 Xlüa ler wahrscheinlich Ende 1632 gestorben 1st. Von
Es war sonach die Entlassun des Meisters der Wittwe Anna, welcher es mit ihren zahl-
vom Hofdienste eine selbsterbeteäe, und konnte reichen Kindern kiimmerlich ergangen sein mag,
er die verfügbare Zeit zu Arbeiten für Private erfahren wir in den folgenden Rechnungen nichts
verwenden, durch welche er neben seinem Gna- mehr; nur vom Mai 1635 existirt noch ein Gna-
dengelde seine Schulden zu tilgen und für seine dengesuch derselben an den Kurfürsten, aus
Familie besser sorgen zu können hoffen durfte. welchem hervorgeht, dass sie öfters vsollicitier-t
Eine künstlerische Leistung, welche in diese Zeit und angehalten , aber kein beschait ervolgt sei,
fallt, besitzt das Nationalmuseum in einem vor- weshalb sie umb Gottcswillen gantz dimietigist
trefflichen Elfenbeinrelief, ßHeilige Familien be- bittet, S _wöllen mich meines diemictigesten
zeichnet mit dem vollen Namen des Künstlers begerens ädst begabenc. Darauf hin erfolgte Be-
und der Jahreszahl 1632 (s. das Monogr.). scheid; vAnna Angermairin pilthauerin auch
Hiermit schliessen die dürftigen Angaben über Tgßäßt äßgeilliltif 1110111911011 136291 D1"? Stängel" x
den kunstgeübten Meister, welcher noch im 0 Z3 31111151611 1111118 e 115 535, 450
J. 1632 in München starb. 1111191 011189111 T1191
Es findet sich in der Stadtpfarrkirche Weil- W11 81111611 111111 zu fien 11105111119111111 119111111-
heim's ein Kenotaph, eine Holztafel, Welche hohen Werken des Melsters nbel"
wahrscheinlich von Elias Greitherr dem J iinge- 1) Elfenbeinschrank für die Herzogin und spä-
ren gemalt den englischen Gruss und im I-Iinter- tere Kurfürstin Elisabeth von Lothringen, Gema-
grunde einen Mann (Bildniss Angermayfs?) dar- lin Maximilians I. von Bayern, jetzt im Natic-
stellt, mit der Inschrift: nlierr Christopherus An- n a 1 m u s e um. 1,52 Cent. hoch, 1,27 breit, 90 tief,
germyr Cur F; Hoifpildhauer in Minchen l welcher als Schmuckschrank diente. Die äussere
Verschid Christseelig Anno 1632; in Cur F3 einfach-architektonische Gliederung trägt nur
statt Minchen deme l Gott, vnd allen Ohrist- Verzierungen von vergoldetem Silber. Die vier
glaubigen l ein freliche Uhrstend verleihen l Flügelthüren haben als Schmuck in der Mitte die
welle. AMENH. l Unten um das Kruzifix knien vier Elemente von Silber getrieben und vergol-
die männlichen und weiblichen Anverwandten det; an dem Aufsatze der Genius der Zeit und
mit Rosenkränzen in der Hand. Auf der obern rückwärts der des Todes. Der eigentliche