ltieisteriingelus
21r_igtoph_Angermair.
diese Glocke für die erste von Bischof Paulinus kannt war, tliessen die Nachrichten äusserst
von Nola, dem angeblichen Erfinder der Glocken, dürftig; doch bin ich im Stande, auf Grund a1-_
im 4. Jallrh. nach Chr. Geburt gegossene , und chivalischer Forschungen einige wichtige bisher
nachher meinte man, dass sie wol aus der alten unbekannte Daten zu geben. Lipowski (Klingt-
Pauliniscllen Glocke umgegossen und in dersel- lerlexikon) nennt ihn einen Schüler des Bild-
ben Gestalt wie die alte hergestellt sei Aber hauers Degler von Weilheim; obschon authen-
auch dies ist nicht anzunehmen , da die ältesten tische Angaben darüber fehlen, wol mit Recht,
Glocken noch unverhältnissmässig kleinwaren, da der dortige Bildhauer Johann Degler schon
die jetzige aber mehr als sechs Palmen oder vier im Anfange des 17. Jahrh. einen berühmten N3,
Fuss hoch ist. Audallcnd sind daran drei in der men hatte und mit wichtigen Aufträgen betraut
Nähe des Henkels angebrachte Löcher, von "de- war (s. diesen Art).
nen die sage ging ) dann Pnnlinnn Sie mit den Aus den in Weilheim belindlichen Akten habe
Fingern nineingedrüekt habe, nnl den nllzllnläeh- ich (durch die Güte des dortigen Spltülkllfätgn
tigen T011 In (länlpfen- Wenn diese LößhßY Spä- Herrn A. Schmidtner) nur erfahren können, (lass
{er nineingebehrt sind, S0 haben Sie Offenbar nnY sich im Stadtgrundbuche, welches auf dem Titel
den Zweck gehabt, die Glocke tiefer zu stimmen, die Jahrzahl 1640 führt, aber laut Inhalt schgn
nnd dann können die Später nlnzngekelnmenen 1610 angelegt sein musste, in der Pöltener Gasse
übrigen Glocken, von denen eine 1413, eine nWilhelm Angermayr Goldtschmidta als Hiulg_
Zweite 1533 und eine besitzer vorgetragen findet. Es scheint dieser
Vernnlnnenng gegeben nnben- Wilhelm A. der Bruder des Künstlers gewesen
s. Remondini, Nolana ecclesiastica storia. Na- zu sein, Welcher nach dem Tode des Vaters (las
P05 1747- I- 169- 499- Abbildung der Glocke väterliche Haus übernahm und da die Geschäfte
um 1' F, W Ungar desselben fortbetrieb. Demnach wäre A. der
Angelus An elusMarmoraniun s unner Sohn eines Goldschmiedes. Weitere Nachrichten
Nicc 01b dfAn {im (Nicolaus de An' elo) fehlen, da die Matrikel der dortigen Stadtpfar_
g g " rei zu U. L. Frau erst mit dem J. 1633, die
Angelus de S enis s. Agustinus de Senis. der anderen Pfnrnei Senkt Pölten 5er erst.
(nach Verlust der altercn) von 1705 anheben.
Angelus. Petrus Angellls s. Petrus. A., den wir bis jetzt nur als Bildhauer: in El-
fenbein kennen, scheint Weilheim bald nach dem
Ängef- Hans Ang e 1', Veffertigte laut In" Tode seines Vaters verlassen und sich in Mün-
schrift um das 1568 gearbeitete metallene Tanf- allen niedergelassen zu haben, WO unter Herzog
gefäes in der Kirehe Zn Stadthegen ein knnßt" lliaximilian I. ein reges Kunstleben, namentlich
reiches Gitterwerk aus Schmiedeeisen, welches dnnnh den Nenban und die innere Auggchmlickuno_
in den dnren gerade Hn-"Ptstnngen gebildeten der Residenz, herrschte. In welchem Jahre Ar?
Feldern verschlungenes Rankenwerk in schöner, nach München kam, lässt sich jedoch nicht be_
wechselnder Zeichnung zeigt. Ein gleichartiges stimmen; dass er aber für den herzoglichen Hof
(wahrscheinlich von demselben Meister herriih- Viel arbeitete und Schon im J 1613 einen Hof;
rendes) Gitter an dem Grabmale des Grafen Otto titel führte, erhellt aus naehstellendem Ratns_
von Schaumburg daselbst trägt die J ahrzahl 158 l. Protokoll der Rgsidenzgtadt Münchgn (16 a5 161 S
H- W- H- Mühoff- Fol. 121, Sessio de 8 Juni: nBildhauel' Handl
Angeln Elnile-Alexnntlr e Ang e 1', frnn- werkh clagt contra Christotf Angermair, Hof;
zönieener Arenitekt den Gegenwart, geb- in P3" dräxler, der Inen In Irem Handwerch eintrag
ris. Von ihm ist der Entwllrf des in der Aus- tllue, er hab doch guele 1-10farbeit_ bittet lrnn
führnns begriffenen Rathhnnneß zu Elbnenf ein FiirschriHt an Ir Hfd. etc. Beschaidt; nn.
(ausgestellt 1867). beger hab nit statt, Sei ein ungereimbtes begey,
s. Bellier de la (lhavignerie, Dictionnaire. mög bei Ihr F_ 1)_ selbe;- gich anmelden (10 sie
d? was frllchtbarlich wisse zu erwerbenc. Auf welche
ÄngereP-Geßrglängerer, bayrischer Bild- Veranlassung hin obige Klage der Münchener-
hauer. Von ihm sind zll Neustift bei Freising Bildhauer gegen A. angestrengt wurde, läsgt
die Statuen ete- bei dem Zweiten Altar auf der sich nicht ermitteln; wahrscheinlich betraf sie
Evangelien- und Epistel-Seite. zallreiche Bestellungen von Seiten der Hofher-
s. Lipowski, bair. Kiinstlerlexikon. ren, welche die kostbaren Elfenbeinschränke
i" i gesehen hatten, die der Künstler fiir die pracht-
Angermair. Christoph Angermair, H0f- vollen Gemächer der Herzogin Elisabeth gefertigt
Monogramm bildhauer des Herzogs hatte. Es sind dies die Kästen, welchenebst dem
_ Maximilian l.v. Bayern, kleinen Schrein der Herzogin im Bayrischen Na-
gmsTgälfäglfälflugäk geb. in dem Städtchen tionalmuseum(Saal?derRenaissanceabtheilung)
16 32 Weilheim (Oberbayern). aufgestellt sind. Die Anfertigung derselben fallt;
Ueber die Lebensum- jedenfalls vor 1618, da A. den kostbaren Mün-
stände dieses tüchtigen Meisters, der bisher in zenschrank, von dem unten die Rede sein wird,
der Kunstgeschichte nur ganz (lberüächlich be- schon in "diesem Jahre in Angriff nahm,
Angelas de S enis s. Agustinus de Senis.