638 Jean Joseph Balechou.
Von III, IV und V existiren Abrüoke, Peinture et Sculpture pour son agrement
auf welchen das Wappen oder Wappen und ä Paris. Im Unterrande Name und Titel
Schrift mit einem Papierstreifen zugelegt des Dargestellten. Sehr selten; es sollen
wurde, umlihnen den Anschein von Ab- nur fünf Abdrücke dieses Zustandes exi-
drücken vor aller Schrift zu geben. Ab- stiren.
gesehen davon, dass diese verfälschten Ab- Durand, Paris, 1821 272 Fr,
drücke bei weitem nicht die Brillanz und Debois, ibid. 1844 122 n
die harmonischeWirkung der echtenExem- III. Mit obiger Schrift; aber hinter dem N1-
plare haben, sind sie leicht an dem Ein- men des Malers ist hinzugekommen: Chij
druck des Schriftzudeckers im Rande zu de POrdW de S. Michel (Ohevalier de l'ordre
erkennen. de Saint Michel), und am Ende der anf
5-78) Die Elemente: LlAir, L'Eau, La Terre, Le den Stecher bezüglichen Inschrift liest man
Feu, dargestellt in galanten Genrebildern mit das Datum 1750.
Fguren in der franz. Modetracht des 18. J ahrh. IV. Von A. Zingg retuschirt, nach Heinekerfs
Nach Canean (fast unbekannter Miniaturma- Angabe. Joubert macht dagegen die, wie
ler). Folge von 4 Bll. ; auf jedem im Unterrande mir scheint, nicht ungegriindcte Einwen-
die Künstlernamen, Titel, sechs franz. Verse dung: es sei nicht wahrscheinlich, dass
und a Paris chez Charpentier. qu. 4. eine mit solcher Kraft und Bravour ge.
9-12) Wissenschaften: Logica, Moralis, Metaphy- schnittene Platte, die nicht in den Handel
sica, Physica, versinnbildlicht durch vier weib- gelangte, sondern bloss als Titelkupfer-
liche Figuren. Folge von 4 Bll.; auf jedem eines ausschliesslich zu fürstlichen Ge-
im Unterrande: Auec Priuilege du Roy J. schenken bestimmten Prachtwerkes diente,
Balechou sculpt. 4. sich so bald und so stark abnutzte, nrn
{Sla-lia) Die Tageszeiten. Galaute Genrebilder. einen Aufstich nöthig zu machen.
Nach J eaurat. 4 Bll., auf jedem im Unter- 15) Anne-Charlotte Gauthier de Loiserolle, Ma_
rande Künstlernamen, Titel u. 6 franz. Verse. dame Aved, Gattin des Malers, Brustb., 3h links.
qu. 4. In Berlin] Nach J. A. Aved. Oval auf einem Sockel mit
13) Latone vengee. Nach Fil. Lau ri. gr. qu. Fol. Inschrift. Fol.
I. Die Platte unvollendet und angeätzt; nur 16) Aved, Schwester der Vorigen, sitzt auf einem
im Vordergrunde sind das Wasser und Stuhl und spinnt vom Recken eines Spinnradeg
die Bauern mit dem Grabstichel bearbei- das sie auf ihrem Schooße hat. Halbe Figur:
tet. Im Unterrande zalreiche Grabstichel- Nach J. A. Aved. Viereck. F01.
probirungen. I. Vor der Schrift.
II. Die Platte ist von J. L. Cathelin beendigt. II. Unten auf einer Tafel vier französ. Verse
Im Unterrande die Künstlernamen, der und die Künstlernamen.
Titel und die Dedikation an Louis Berton 17] Heinrich von Brühl, Reichsgraf u. Premiermi-
des Balbes, Dnc de Grillen, zu beiden Sei- nister des Kurfürsten August III. von Sachsen
ten des Wappens. an einem Tische stehend, von dem er Papierg
14) August III., Kurfürst von Sachsen, als Kur- aufhebt. Kniestiick. Nach L. Silvestre 5m
prinz, während seines Aufenthaltes zu Paris im 1750. Titelkupfer für den zweiten Theil des
J 1715, ganze Figur, im I-Iarnisch und Herme- BrühPschen Galeriewerkes (Dresden, 1754). g;-
linmantel , begleitet von einem Negerknahen, Fol.
der seinen Helm trägt. Mach H. Rigaud. Titel- I. Vor der Schrift, aber mit dem Wappen im
kupfer für den ersten Theil des Dresdener Ga- Unterrande, wo noch mancherlei Nadelpl-n-
leriewerkes (Dresde, 1753). Fol. max. birungen zu sehen sind. In dem Schmuck
I, Vor aller Schrift. Man kennt von diesem über dem Wappenschilde befinden Sinn
Plattenzustande nur drei Exemplare 2 eins drei durchbrochene Visirhelme mit He1m_
in der Sammlung zu Paris, das 1807 aus kleinodien ohne Untersatz von Kronen, der
der Sammlung Daudet für 1200 Fr. an- inittelste Helm von vorn, die beiden an-
gekauft wurde; das zweite in der Samm- dem von der Seite gesehen.
lung zu Dresden, und das dritte in der II. Mit der Schrift. Im Unterrande, unter
Sammlung des Erzherzogs Karl in Wien, dem Einfassungsstrioh links und rechts
Duchesne, in der Description des Estampes die Namen des Malers und des Stecher-s
exposees dans la Galerie de 1a Bibliotheque hinter dem letzteren das Datum 1759i
Imperiale (1855), irrt sich, wenn er den weiter unten Name und Titel des Abgebjll
im Pariser Kupferstichkabinet befindlichen deten zu beiden Seiten des Wappens , an
Abdruck für den einzigen unversehrten in welchem Veränderungen gemacht sind,
seiner Art erklärt, dilrfte aber in Betracht der Schildschmuck besteht aus vier dnr-dh
der oben erwähnten Umstände Recht ha- brochenen Visirhelmen mit Kronen und
ben mit der Bemerkung, dass die angeb- Helmkleinodien, alle vier von vorn gg-
liehen Abdrücke vor der Schrift, die im sehen.
Handel vorkommen, zusammengestückt III. Der Kopf des Ministers ist von Tar dieu
oder unecht sind. Das Exemplar des gänzlich umgeändert. Der ernste Ausdruck
Dresdener Galeriewerks in Paris enthält ist zu einem süssen Lächeln geworden
einen Abdruck von der bloss im Umriss und die vorher bis an den Kinnbacken hin:
anradirten Platte. abgehende Perrücke reicht nur bis an's
II, Mit der Schrift. Unter dem Einfassungs- Ohr. An dem Wappen wurde abermals
strich links- Peint par Iliacinthe Rigaud; geändert: hinter den als "Wappenhalge,
rechts: Grave par J. J. Balechou natif dienenden Löwen sind auf jeder Seite zwei
d'Arles et presente a PAcadEmie Royale de Fahnen hinzugekommen.