Hans Baldung.
mit dem Wappen der Pfalz steht das Monogr.
m und 1543. Es giebt auch Exemplare
wo das Monogr. oben rechts von dem Stock
im Schatten sich beflndet. Das Blatt trägt die
Inschrift: "wahrhaftige Gontrafactur und Ver-
zeichnuss dess Neuwen Schlosz und des Hochge-
wildts im Lörserwald zwischen dem Neckar und
Rheyn in der Pfaltz gelegenm Dieses umfangreiche,
aber etwas kleinlich gearbeitete Blatt ist, meiner
Ansicht nach, nicht von Baldung. H. 9"
Br. 40". Fehlt B. Pass. 75.
5) Die Eule. Sie sitzt auf einem Todtenkopf inl
Mitten eines Sarkophages. Links hinter der.
Eule an einer Mauer die Worte; Ich fyrcht den
Tag. H. 328 millim. Br. 234. Pass. 77. Ist
wahrscheinlich von Baldnng.
ö) Wappen des Buchdruckers Peter Schöffer mit
drei Rosen von einem Ritter und einer Dame ge-
halten. Dabei zwei Hirten, von denen einer die
Sackpfeife bläst, neben sich einen Hund und
zwei Schafe. Auf einem Papierstreifen der
Wahlspruch: Ingenium vires superat. Rechts
"unten das aus H und G zusammengesetzte Mo-
nogr. Dieses Blatt tlndet sich am Ende eines
Druckwerkes mit dem Titel: Eyn new Künstliches
wohlgegrunds Visierbuch etc. Gedruckt zu Strass-
burg durch Peter Sohöffer 1531. s. Brulliot,
Dict. I. N0. 2122. III. H. 5". Br. 3". Pass. S0.
Ob es von Baldung weiss ich nicht, da es mir
nicht zu Gesicht gekommen.
7) Titelbordüre aus dem Lexikon des Ambrosius
Calepirlus, gedruckt bei Joh. Schott, Strassb.
1537 in fol. Ich kenne das Blatt nicht. H. 8"
Br. 5" Pass. 82.
S) Allegorie auf die Macht des Todes. Unterhalb
die Adresse: Impressum per Fratrem Nicolaum
Köibsz, Plebanum in Durlach. Ist mir unbekannt.
H. 9" Br. 9" Pass. S3.
9) Guilhelmus Rainaldi. Dieser Karthäuser sitzt
auf einem Stuhl, indem er die Füsse auf seinen
Kardinalshut gestellt hat und ein offenes Buch
auf seinen Knieen hält. Das Blatt findet sich
in dem Werke: Statuta nova ordinis C-artusiensis
in tribus partibus etc. Impensis domus montis
Joh. Bapt. prope Friburgum 1510. (s. Flbert
9101.] H. 5" Br. 4" Pass. 84.
10] Die Trinität. Gott Vater sitzt unter einer Wöl-
bung nach vorne gekehrt, den Leichnam seines
Sohnes auf dem Schooß. Links gegen oben
schwebt die Taube des hl. Geistes. H. 92 mil-
lim. Br. 67. Fehlt B. und Pass. Ist sehr wahr-
scheinlich von Baldung.
11) Anatomische weibliche Figur ohne Kopf mit
geöffneter Brust- und Bauchhöhle, auf einem
grasbewachsenen Felsblock sitzend. Die bloß
liegenden Organe sind theils mit lateinischen
theils mit deutschen Namen bezeichnet. H. 10"
Br. 6" Fehlt B. und Pass.
Dieser etwas derbe Schnitt könnte von Baldung,
möglicherweise aber auch von Wechtlin her-
rühren.
12] Ein junges nacktes Weib, mit einem Gürtel um
die Lenden, davor ein Schloss. Sie nimmt Geld
von einem alten und einem jüngeren Mann, die
ihr links und rechts zur Seite stehen. Darüber
drei Bandrollen mit Inschriften:
a] Gelt und gutz gnung wil ich dir geben
u. s. w.
b) Es hilft kain sloss für frauweu list u. s. w_
c) Ich drag ain slüssel zuo sollicht slosseu
u. s. w.
H. 480 millim. Br. 330. Fehlt B.
Schon Pass. III. p. 211. N0. 282, obgleich er
es noch unter den Nachträgen zu Dürer aufführt
ist geneigt, dies Blatt Baldung zuzuerkennen. 7
Von Gottfr. Kinkel ging der Redaktion nach-
stehende Notiz zu: nFür eine Arbeit Baldungs
halte ich folgenden Holzschnitt: l-lercules Ger-
manicus, Ueberschrift des BL; Unterschr. latein,
Verse. Luther, noch in der Kutte, an der rech-
ten Hüfte eine herabhängende Löwenhaut
schwingt eine Stachelkeule und greift die Schol
lastiker an. Mit den Zähnen hält er einen Strick
gefasst, an welchem der Papst mit krampiigen
Fingern baumelt. Mit der linken Hand Packt er
den lloogstraten an der Kehle; auf dem Boden
vor ihm zappeln Aristoteles, Occam, S. Thomas
und Scotus, vielleicht auch Seneca (sehr unge_
wisse Lesung). Alle Personen sind mit Namen
bezeichnet. F01. Herrlich gezeichnetes und ge-
schnittenes B1. , in eine Handschrift von Stumpf;
Chronik auf der Z üri ch e r Stadtbibliothek ein-
geklebt. Dies Exemplar (vielleicht Unicum a]
ist theilweis alt bemalt. Dass Luther noch die
Kutte trägt, beweist, dass das B1. in die ersten
Jahre nach den Thesen fallt, wo von den großen
Künstlern der Zeit wol nur Baldung schon so ent-
schieden und so kühn zu ihm hielt, und die Si-
cherheit, womit die Vorzeichnung u. der Schnitt
nur die Hauptmassen gaben und viel Licht auf
dem Block frei lassen , bezeichnet Baldungßs
große Manier."
e) Nach ihm photographirt, lithographirt, in Holz
geschnitten und gestochen:
1) Der Tod eine Frau küssend; mit Monogr. Ge_
mälde in der Kunstsammlung zu Basel.
2) Der Tod, eine Frau küssend; mit dem Datum
1517. Gemälde in der Kunstsammlung zu Basel.
Diese beiden Bilder in Originalgröße plwtogra.
phirt von Braun in Dornach.
3) Enthauptung Johannis. Feder, Weiss gehöht auf
braunem Grund. H. Schwemminger lith. H, 11"
lila Br. 7" 91H.
Lith. Kopieen der Sammlung des Erzherzogs
Karl.
4) Christus am Kreuz. Feder. Mit Monogr. und
1533. G. Jägermayer phot. H. 13". Br. 9"
Albrecht-Galerie '76.
5) Kopf eines alten Mannes mit zerzausten Haaren
undverstörtem Gesichtsausdruck. Saturn. 151g
Kohle und Kreide. H. Schwemmingei- 1ith_
H. 12" Br. 9"
Lith. Kopieeu der Sammlung des Erzherzogs
Karl.
Die letzten drei Blätter bilden die Nummern
50-52 in R. WeigePs: die Werke der Maler in
ihren Handzeichnungen.
6) Derselbe Kopf, photogr. von Braun.
7) Fortuna, auf Kugeln mit Krücken. Handz. der
Albertina, phot. von Braun.
8) I)rei nackte Hexen. Handz. ebenda, phot. von
D e m s.
9) H1. Elisabeth von Thüringen mit 5 Frauen spin-
nend. Pass. 72. N0, 33. Lief. V11 in R. Wei-
gel's : Holzschnitte berühmter Meister.
10) Die Mütter, oder die Kinderauc. B. 46. ibid,