61 0 Baccio Baldini.
42] Die Heimsuchung. B. 7. Pass. 2.
43) Die Geburt Christi. B. 8. Pass. 3.
I. Der Esel hat einen Zaum von Leder.
II. Der Halfter des Esels ist ein Strick.
114) Die Darstellung im Tempel. B. 9.
Pass. 4.
I. Das Jesuskind sitzt nackt auf dem
Altar.
II. Der Altar ist ausgeschliffen, und das
in Windeln eingewickelte Christus-
kind wird von Symeon auf den Armen
gehalten.
45) Christus als Knabe unter den Schrift-
gelehrten. B. 10. Pass. 5.
I. Die Heiligenseheine von Maria und
Joseph, die rechts im Vordergrumle
stehen, sind weiss.
II. Die Heiligenscheine sind schattirt.
4G) Das Gebet im Garten. B. 11. Pass. 6.
47] I)ie Geiselung. B. 13. Pass. 8.
I. N. G.
II. Der Scherge zur Linken hat eine
Ruthe und legt seine linke Hand auf
die Schulter des I-Ieilands; der vom
Rücken gesehene Scherge zur Rech-
ten hält in der Linken das Ende des
Stricke, mit dem er Christus an die
Säule gebunden hat.
48) Die Verspottung. B. 12. Pass 7.
I. Christus hat die Dornenkrone auf dem
Kopfe.
II. Die Dornenkrone ist ausgelöscht.
49] Die Kreuztragung. B. 14. Pass. 9.
I. Die Querarrne des Kreuzes sind weiss.
ll. Diese Kreuzarme sind schattirt.
50] Die Kreuzigung. B. 15. Pass. 10.
I. Der vorderste Reiter hat keinen Sporn.
51) Die Auferstehung. B. 16. Pass. 11.
52] Die Himmelfahrt Christi. B. 17 (die
Darstellung ist hier irrtümlich nTrans-
ilgurazionr: genannt). Pass. 12.
I. Die Gruppe der Apostel besteht aus
13 Figuren.
II. Die dreizehnte Figur der Apostel-
gruppe ist ausgesclilideu.
53] Die Ausgiessung des heiligen Geistes.
B. 18. Pass. 13.
54] Maria überreicht ihren Gürtel dem un-
gläubigen Thomas. B. 20, wo der Apo-
stel Thomas mit dem Evangelisten Jo-
hannes verwechselt ist. Pass. 15.
55) Die Krönung der hl. Jungfrau. B. 19.
Pass. 14.
I. Das kleine Cvfiebelfeld über dem Thron
Gottes ist weiss.
II. Dieses Giebelfeld ist schattirt.
56) Die Anbetung der Könige. Komposition von 72
Figuren zu Fuß und zu Pferde. vMaria mit dem
Kinde sitzt rechts vor einer Strohhütte, aus wel-
cher, hinter ihr, ein Ochs und ein Esel hervor-
schauen. Einer der Könige liegt tief niederge-
bückt und küsst dem Kinde den Fuß. Zahlreiches
Gefolge, theils zu Pferde, füllt das B1. bis zum
linken Rande. Vorn rechts sitzt Joseph; weiter
gegen links saufen zwei gekoppelte Hunde aus
einerWasserlache und ein dritter liegt links, und
zwischen ihnen sitzen zwei aneinandergekettete
gedeckte Hunde [Leoparden gr. qu. Fol.
Zaui, P. II, Bd. V. 155. Pass. V. 42. N0. 9G.
Hier dem Baldini und dem Botticelli zugeschrie-
ben; nach anderer zuverlässiger Angabe in der
Behandlung sehr übereinstimmend mit der Kö-
nigin von Saba (II. N0. 4). N. G.
5T] Das letzte Abendmal. 13 große Figuren. gr_
qu. F01. Pass. V. 4G. N0. 114.
58] Die Himmelfahrt der Maria. Unten elf Apostel
um das leere Grab der hl. Jungfrau; links, in
mittlerer Höhe, knieet der Apostel Thomas auf
einem Felsen und streckt die Hände nach dem
Gürtel aus, welchen Maria. ihm zufallen lässt.
Oben erscheint die Madonna auf Wolken, inn-
geben von neun Jünglingsengeln; noch andere
Engel, vier zur Rechten und eben so viele zur
Linken, schweben musizirend in der Luft. In;
Mittelgrnnde, in einer bergigen Landschaft, eine
Stadt mit mehreren antikrömischen Monumen-
ten. H. 811 Mill. Br. 558. B. XIII. S6. N0. 4,
wo die Bemerkung vergessen ist, dass dieser
große Kupferstich uns zwei B11. besteht.
Pass. V. 42. N0. 100.
Bartsch beschreibt dieses Bl. in seinem Ver-
zeichniss der Stiche von unbekannten italieni-
sehen Meistern des 15. Jahrh., und findet in der
technischen Behandlung Aehnlichkeit mit den
Kupferstichen des Nicoletto von Modena. Ottley
dagegen erkannte in der Komposition, in der
Zeichnung und im Stil eine solche Ueberein-
stimmung mit den ihm bekannten Zeichnungen
und Gemälden Botticellfs, dass er es unbedenk-
lieh für ein Grabstichelprodnkt dieses Meisters
erklärte. Passavant nennt es ein von Botticelli
gezeichnetes und gestochenes Hauptwerk. Nach
meiner Ansicht findet sich darin nichts von dem
feinen Geist dieses Meisters. Die Gestalten dgy
Apostel haben etwas Rohes und Plumpes, Step
lungen und Geberden sind übertrieben heftig
und im Einzelnen fast karrikaturartig, Hände
und Füße schwach und plump gezeichnet. Die
gemeinen Charaktere der Köpfe und die harte
Ausführung des Stichs zeigen eine auffallende
Verwandtschaft mit dem vorhergehenden Bl.
ln der Auktion Mark Sykes, London, 1324
verst. zu 42 E; in der Auktion Durazzo, Stnttl
gart, 1.572, zu 5001 Gulden.
59] Das Weltgericht. Komposition von vielen klei-
nen Figuren. Oben in der Mandorla sitzt Chri-
stus auf Wolken, beide Arme ausgebreitet und
mit der Itechten die Gebenedeieten bewillkomm-
nend, mit der Linken die Verdammten zurück-
stossenrll Um die Mandorla. herum eine Schaar
von Engeln, darunter eine Gruppe andere;
Engel, welche die Todten aus ihren Gräbern
rufen; vier von diesen Engeln blasen Posaunen,
unmittelbar unter der Figur des Erlösers steht
ein Engel mit den Instrumenten der Passion
Zu beiden Seiten der Engelglorie, in zwei
Reihen, die Väter des alten Bundes, die Apostel
und andere Heilige; die vordersten sitzen auf
Wolken, die hintersten stehen. Unten in der
Mitte offene Gräber; auf der linken Seite wer-
den die Seligen von Eizgeln empfangen und nach
der Himmelspforte geleitet; zur Rechten der
Schwarm der Verdammten, die von Teufeln nach
dem Ilöllenthor, einem weit geöffneten Drachen-
schlund, gedrängt und geschleppt werden. Hin-_
ter demselben sieben Abtheilungen der Hölle
mit den Inschriften:
LVSSVRTA. AOCIDIA. IRA. 001.4.
AYARITIA. ruvnna. SVPERBIA.
gr. qu. F01. Bartsch, XIII. p. 268. N0. 23