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Baccio Baldini.
kl. 4. B. 18. Pass. S5. Jetzt in
der Albertina zu Wien. N. G.
168) Eine junge Frau zeigt einem an einen
Baum angebundenen jungen Mann das
ihm aus der Brust gerissene Herz. Zwei
leere Wappenschilder hängen an den Bäu-
men. Rund. kl. 4. B. 19. Pass. S6.
N. G.
169] Ein Schutzengel mit ausgebreiteten
Schwingen und in geistlichem Ornat, führt
ein Kind an der Hand, in einer Landschaft.
Rund. kl. 4. B. 20. Pass. 87. -N. G.
E. P. Otto schenkte dieses Bl. dem Abbate
Zani, der es an Fiorenzo Zappieri überließ.
170) Zwei Liebesgötter halten die Bänder eines
Kranzes, in dessen Mitte auf einem Schilde
Amor mit Pfeil und Bogen und verbunde-
nen Augen dargestellt ist. Lang oval. gr.
qu. 8. B. 21. Pass. 88. N. G.
171) Liebesgötter , von welchen die einen ver-
schiedene Musikinstrumente spielen, die,
andern brennende Fackeln tragen, auf undi
bei einem reich verzierten Wagen. Der
Zug geht nach rechts. Voran trägt ein
Amor eine Fahne mit der Aufschrift:
PVRITA; auf dem Banner des nachfolgen-
den Fahnenträgers steht geschrieben: AL
2110er. wbnnur. Lang oval. gr. qu. S.
B. 22. Pass. 89. N. G.
172) Rechts und links neben einem leeren Rund
zwei sitzende, zierlich gekleidete Frauen,
die mit den Händen zwei Füllhörner hal-
ten. Im Hintergrunde Orangengebüsch.
Langoval. kl. qu. F01. B. 23.
Pass. 90.
Abgebildet in den Heliogravüren von Amand-
Durand, Bd. IV. Nach dem 'l'ode des Kupfer-
stechers J. F. Bause , welcher dieses Bl. von E.
P. Otto zum Geschenk erhalten hatte, zu Leipzig,
1861, für 182 Thlr. verkauft. Jetzt in der Samm-
lung des Hr. Galichon, zu Paris.
173) Zwei knieende Krieger halten ein acht-
eckiges Schild, auf welchem eine die
Hände gen Himmel hebende weibliche
Figur dargestellt ist. Schmaloval. qu. S.
B. 24. Pass. 91. N. G.
174) Ein Schiff auf stürmisch bewegter See. Einige
Matrosen reffen die Segel, andere werfen Waa-
renballen über Bord. Oben rechts erscheint der
hl. Nikolaus in halber Figur und rettet das Schiff,
indem er den darauf beiindlichen Teufel ver-
treibt. Neben demKopfdesHeiligen; s. NICHOLO.
kl. Fol. N. G.
175] Ein Schiff in vollem Segeln nach rechts. Airf."
dem Vordertheil, links, liegt ein Mann zu den
Füßen eines stehenden Schiffers , der an einem
Strange zieht, mehr nach rechts ein anderer
ebenso beschäftigt. kl. Fol. N. G.
Dieses Bl. und das vorhergehende befinden
sich in der Albertina zuWien. Bartsch verzeich-
net sie in seinen Zusätzen zum Katologder Werke
Baldinfs XIII. 424 und 425, N0. 61 und U2;
Passavnnt V. 12, erklürt sie für xStiche in
venezianischen Manierur Das zuletzt genannte
Bl. ist abgebildet in 0ttley's Sammlung der 129
Facsimile, P1. 23.
176] Verschiedene Goldschmiedverzierungen. qu.
F01. B. XIII. 141. N0. 73. Pass. V. 4G.
N0. 113.
177] Der Kalender. Er enthält, in sechs horizon-
talen Spalten unter einander, in der Mitte einer
jeden zwei kleine Runde mit den Monatsbeschäf-
tigungen , nebst dem zu jedem Monat gehörigen
Zeichen des Thierkreises, und zu beiden Seiten
für jeden Monat die Angabe der Tage und der
unbeweglichen Feste, dazwischen das Datum des
Osterfestes für jedes Jahr von 1465 bis 151'7_
Unten folgende Bemerkung in römischer Majus_
kelschrift: Se tu v0 trovare quando elapasqna,
elte conveniene trovare el milesimo che core
quelo anno e troverai eintende cela letera A se
intende Aprile e le M sintende Marzo (willst du
wissen, wenn Ostern fällt, so suche das Datum
des Jahres in dieser Tabelle, der Buchstabe A
bezeichnet den April, der Buchstabe M den
März]. Vgl. Sotzmann im Serapeum , 1842,
p. 193. 4. B. XIII. p. 191. I. Pass. V_
p. 31. N0. 60.
Abgebildet bei Strutt, I. P1. II, und bei Jan-
sen, I. P1. 6. Man kann aus diesen Abbildungen
nicht ersehen, ob der Stich in feiner oder in
breiter Manier ausgeführt ist. Die Annahme,
dass das Bl. zur Folge der Planeten (I. N0. 114
120) gehört, ist schwerlich auehtig. da es bei den
Exemplaren dieser Folge 111 London und Paris
fehlt und in den Dimensionen von den Bll. der-
selben verschieden ist.
II. Breite Manier.
Bibel, Legende u. A.
1] Die Sündfluth. Reiche Komposition von mittel-
großen Figuren. gr. qu. F01. B. XIII. 71,
N0. 3. Pass. V. 6, N0. 71. nES gibt von
diesem Bl. zwei verschiedene Abdrücke. De,
zweite ist in allen Theilen retuschirt und na-
mentlich sind viele Schlagschatten hinzugesetzn
So ist z. B. die Stelle des Flusses, in der Mitte
des Blattes, zwischen den Armen und Beinen
des gegen links darauf knieenden Mannes ganz
weiß im ersten Druck, im zweiten mit schrägen
Strichen ausgefüllt. Auch ist der Himmel durch
viele starke, kurze, wagerechte Strichlagen ge-
wölkt, während er im ersten Druck ziemlich ein-
förrnig erscheint. Die von Bartsch bßäßhflebgne
Kopie ist sicher eine Wiederholung, von der es
aber wahrscheinlich ebenfalls zwei verschiedene
Abdrücke giebt. Der erste ist eben so fein ge-
stochen, wie das sogenannte Original, und
Bartsch kannte vermutlich nur den zweiten re-
tuschirterl, denn erst dieser hat die von ihm an-
gegebene Inschrift: ARCHA NOE. Ein Kopist
würde sich auch schwerlich eine solche Ver.
setzung der einzelnen Figuren erlaubt haben,
und darin besteht nicht einmal die Hauptabwei-
chung. Dieses ist ein breiter Gürtel, zwischen
Luft uud Wasser, welcher den Regen vorstellt
und im ersteren Bl. fehlt, wo sich dann die bei-
den Elemente unmittelbar berührenm C. Meyer
in Naumanns Archiv, 1870. XVI. 92. N. G,
2) Die eherne Schlange in der Wüste. Etliche
sechzig mittelgroße Figuren. Im Vordergrunde
links eine Schaar von Israeliten, um die eherne,
in Gestalt eines Drachens auf einem dürren
Baumstamm aufgerichtete Schlange versammelt;
rechts eine andere Schaar, in welche zwei große
geflügelte Schlangen hineinstürzen. Oben in der
Mitte der Berg Sinai, auf dessen Spitze Müses
aus den Händen JehovaHs, der von acht Engeln
begleitet ist, die Gesetzestafeln empfängt. Unten
am Abhange des Berges, rechts, knieet Aron.
Pass. V. 39. N0. 93. gr. qu. Fol.
I. Vor der Narnensunterschrift.
II. Bei Moses und Aron sind die Namen bei-
geschrieben: Morsss ABON.