Baccio Bgldfigy
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wusste offenbar nicht, was er für seine
Aufgabe zu thun hatte.
c l ARITMETBICHA xxv 25
B. Orig.
89) Die Musik, junge Frau, das Gesicht nach
links gewendet, sitzt auf einer halbrunden
Bank ohne Rückenlehne und bläst die
Flöte. Neben ihr links ein Schwan; unten
rechts eine an die Bank gelelinte Violine,
am Boden der Streichbogen; links, bei
dem Schwan, noch mehrere andere Musik-
instrumente: eine Handorgel, eine Laute,
Harfe und Flöte.
c l JvlUSIOHA. xxvr. .26
B. Kop. A. 43. Pass. 26.
89 bis] Verkehrtseitige Kopie.
c MUSICBA xxvr l 26
B. Orig. 43.
90) Die Poesie, bekränzte junge Frau, das Ge-
sieht nach rechts gewendet. mit langem
über ihren Nacken herabwallendem Haar.
in weitem Gewande, auf einem mit Epheu
bewachsenen Rasen sitzend; sie bläst die
Flöte, die sie in der Rechten hält, in der
Linken hat sie ein Henkelgefäss zum
Schöpfen aus dem kastalischezi Quell, der
zwischen den Ephenranken zu ihren
Füssen hervorsprudelt. Im Vordergrunde
rechts eine Weltkugel, halb Himmels-
halb Erdscheibe. Im Hintergrund auf
derselben Seite eine Felsengruppe mit
einem Baum.
.0. 1 Jvonsrn. xxvrr. .27.
B. Kop. A. 44. Pass. 27.
90 bis) Verkehrtseitige Kopie mit kleinen Ver-
änderungen. An dem obersten Aufsatz
des Brunnens sind zwei Fische angebracht,
die sich mit dem Knopf des Schlusszier-
raths verschlingen.
c l POESIA xxvn l 27
B. Orig. 44.
91] Die Philosophie, junge Frau, stehend, das
Gesicht nach rechts gewendet, mit har-
nischartigem Mieder, hält in der rechten
einen Wurfspeer und in der linken einen
Schild mit dem Gorgonenhaupt.
c. l rnrnosoma. xxvm. l 28.
B. Kop. A. 45. Pass. 28.
91 bis) Verkehrtseitig kopirt , doch so, das
sich der Speer gleichfalls in der rechten
Hand der Figur , die Aegide in der linken
befindet.
c I rnrnosorra xxvrn 1 28
B. Orig. 45.
92) Die Astrologie , geflügelte weibliche Figur,
das Gesicht nach rechts proiilirt, mit lang
herabwallendem Haar und einem Sternen-
s kranz auf dem Kopf; sie betrachtet einel
in der Luft schwebende , mit Sternen be-l
säte Himmelsscheibe. In der Linken hält"
sie ein Buch, in der Rechten einen ge-
senkten Stab. Im Unterrande ist irrig;
XXXVIIII und 39 anstatt XXVIIII undj
29 als Ordnungsnummer angegeben.
c. l .ASTROLOGIA xxxvnn .39
B. Kop. A. 46. Pass. 29.
92bis] Verkehrtseitige Kopie mit Abänderun-
gen. _Der Stab, den sie in der Rechten
hat, ist in die Höhe gerichtet, ihre LinkeÄ
hält das Buch nicht an der Seite , sondern"
vor der Brust. Die im Original aufwärts
ausgebreiteten Flügel sind mit ihren
Spitzen abwärts gesenkt. Die Ord-
nungsnummer des Originals ist berichtigt.
c l ASTBOLOGIA xxvlm 29
B. Orig. 46.
93) Die Theologie, llalbiigur mit einem Doppel-
gesicht, das eine weiblich und jugendlich,
nach links proiilirt und gen Himmel gläu-
big emporschauend, das andere männlich
und bärtig , nach rechts protllirt und for-
schend nach der Erde hinabblickeud. Sie
hält mit beiden Händen ihr Uebergewand.
Eine mit Sternen besäete Hemispliäre ver-
deckt die untere Ilälfte ihrer Gestalt.
.0. l THEOLOGIA. xxx. [ 30.
B. Kop. A. 47. Pass. V, 39.
93bis) Verkehrtseitige Kopie.
c [ rnnorocra xxx l 30
B. Orig. 47.
Vierte Reihe; Die Tugenden,
10 Bll., links mit B bezeichnet.
Den im Buche der Weisheitbeschriebenen
Tugenden, der Klugheit, der Gerechtigkeit,
der Mässigkeit und Stärke , den vier soge-
nannten Kardinaltugenden, gesellen sich
hier die drei christlichen oder theologischen
Tugenden, Glaube, Liebe und Hoffnung.
Die Gestalten sind durch die gewöhn-
lichen Attribute oder eine ihrer Bedeu-
tung entsprechenden Handlung gekenn-
zeichnet, und durch ein beigefügtes symbo-
lisches Thier. Da sich die Zahl der Tu-
genden nur auf sieben belief, so wur-
den zur Vervollständigung der Bilderreihe
noch drei Blätter hinzugefügt: die als
Iliaco, Chronico und Cosmico bezeichneten
Figuren, welche den Tugenden vorangehen.
Sie werden von Bartsch, Passavant u. A.
irrigerweise für allegorische Darstellungen
der Astronomie, der Chronologie und Kos-
mologie erklärt; die beiden letzteren, als
selbständige Wissenschaften im Mittel-
alter unbekannt, gehörten zur Theolo-
gie, und die Astronomie ist schon in der
vorhergehenden Reihe unter der Astrologie
mit einbegriffen; auch ist die Beziehung
des Wortes Iliaeo auf die Astronomie sehr
willkürlich. Iliaco ist identisch mit dem
griechischen Hhiawiq (sonnig). Die Figur,
die dieses Prädikat trägt, erscheint als der
Genius der Sonne , die mit Chronico und
Cosmico bezeichneten Gestalten als die
Genien von Welt und Zeit. In welchem
bestimmten Zusammenhang die drei Ge-
nien mit den sieben Tugenden gedacht
sind, möchte schwer zu sagen sein. Sie
sind dargestellt als geüügelte Jünglinge in
kurzem, gegürtetem Gewande , das nur
bis an, die Kniee reicht und Arme und
Beine frei lässt; sie stehen auf einem
Rasen, und haben im Hintergrunde pilz-
hutförmige Taxusgebüsche. Mit Aus-
nahme der Fortezza, sind alle Figuren
dieser Bilderreihe glücklich komponirt."
94] Der Genius der Sonne, das Gesicht nach
links proiilirt, mit krausem Lockenhaar,
hält in der erhobenen Rechten nicht eine
strahlende Mondscheibe, wie Bartsch will,
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