Bacclo Baldini. 583
der Falten scheint mir ebenfalls auf ein
deutsches Original hinzuweisen.
I. Auf der Schriftrolle: sbms. PBOFBTA.
Unten: PONGIV vorr.
II. Abus ist hier geschrieben: ums.
Oben rechts: 18.
III. N. G.
barhaupt, nach rechts gewendet,
in einem Lehnsessel sitzend, die Rechte
aufgestiitzt, in der Linken ein aufgeschla-
genes Buch. Ueber seinem Kopfe eine
Schriftrolle mit der Inschrift: AI) rnnnnm
nnanrvnrarr 111.1 MI nonmnr ACGVIETI
vr LEO. B. 2.
I. Im Hintergrunds, unter der Schrift-
rolle: ucnob. Unten o som: ILLV-
MINATB.
II. N. G.
III. N. G.
bärtig, das Gesicht nach rechts
gewendet, mit einem Turban, sitzt auf
strahlenden Wolken und hält in der Rech-
ten ein geschlossenes Buch, in der Linken
eine Schriftrolle. B. 18.
I. Auf der Schriftrolle: rmv PROFETA.
Unten: o PONTIFIOE VALLB.
II. Oben rechts: 21.
III. Unten rechts; 16.
Habakuk, bärtig, das Gesicht nach links
gewendet, eine Kapuze über den Kopf ge-
schlagen , sitzt auf strahlenden Wolken
und hält in der Linken ein geschlossenes
Buch. Ueber seinem Haupte eine Schrift-
rolle. B. 19.
I. Auf der Schriftrolle: AbACHVGH.
PROFBTA. Im Unterrande: PRENDA..
rro.
II. AbACI-IVCH ist hier geschrieben:
mscnvcn. Oben links: 9.
III. Unten rechts: 15.
Haggai, bärtig, das Gesicht nach links ge-
wendet, mit einer Spitzmütze auf einem
turbanartigen Wulst, unter dem eine
Sendelbinde hervorkommt, sitzt auf strah-
lenden Wolken und hält mit der Rechten
ein aufgeschlagenes Buch. Oben links, im
Hintergrunde: seno PBOFBTA. B. 20.
I. N. G.
II. N. G.
III. Unten rechts: 22.
Salomo, bärtig, das Gesicht nach links
gewendet, trägt eine Spitzmütze mit um-
gehogenen Krempen, sitzt auf strahlenden
Wolken und hält in der Linken ein ge-
schlossenes Buch. Hinter seinem Nacken
flattert eine Schriftrolle. B. 7.
I. Auf der Schriftrolle: SALOMON
rnornrs. Im Untermnde: LARDENTE
m 021.0.
1I. Oben rechts; 22.
III. Unten rechts: 5. Bartsch liest 7 , ich
glaube mit Unrecht; auch irrt er sich,
wenn er sagt, dass die Schriftrolle
weiß gelassen sei.
Malachia, unbärtig, aber in reifem Man-
nesalter, das Gesicht nach rechts gewen-i
det und den Kopf in seinen Schultermantel
eingehüllt, auf einer Bank sitzend, in der
Rechten eine Sehriftrolle. B. 22.
Verkehrtseitige Kopie nach dem Apostel
Simon in der Apostelfolge des Meisters
von 1466 (B. X, S. 21, N0. 36).
I. Auf der Schriftrolle: MALACOHIV (das
letzte s ist auf den Kopf gestellt).
Unten: ECHO avsmrmnro.
II. Oben rechts: 20. Das a am Ende ist
nicht umgekehrt.
III. Unten rechts: 22. Auch hier das A
nicht umgekehrt.
Samuel, bärtig, das Gesicht nach rechts
protllirt, trägt eine Spitzmütze mit um-
geschlagenen Krempen, und sitzt auf
einem reich verzierten Thronsessel; in der
Rechten ein geschlossenes Buch. B. 5.
I. Im Friese der Rückenlehne des
Throns: SAMVEL. rrtornra. Unten:
ocaron . PVLCBITVDINE.
II. Oben rechts: 17.
III. N. G.
Baruch, bärtig, das Gesicht nach rechts
gewendet, mit einer pelzverbrämten Spitz-
mütze, sitzt auf strahlenden Wolken und
hält in der Rechten ein geschlossenes Buch,
in der Linken eine Schriftrolle. 11.
I. Auf der Schriftrolle : bsnvcn
rnornra.
II. banvcn ist hier geschrieben : nanvcn.
Oben links: 15.
III. Unten rechts: ll.
-36] Die Sibyllen, Folge von zwölf Bll. S.
Die Sibyllen galten bekanntlich im Mittelalter
für Prophetinnen, die von Christus geweissagt,
und spielten im christlichen Bilderkreise, wie
zahlreiche Bildwerke, Gemälde, Miniaturen,
Holzschnitte und Kupferstiche, vom 13. bis
zum 16. Jahrh. , beweisen, eine ansehnliche
Rolle. Bei den hier dargestellten Sibyllen ist,
ausser den Namen derselben, in lateinischer
Sprache ihre Weissagung verzeichnet. Der
Unterrand der Bll. enthält, wie bei den Prophe-
ten, acht erläuternde Verse in unkultivirtem
Italienisch und in Unzialschrift, bei der sich in
der Form der Buchstaben dieselben Eigenheiten,
wie bei den Inschriften der Propheten bemerk-
lich machen. Die Platten tragen oben links
Nummern von 1-12. Auf allen Blättern ist das
B in dem Wort Sibylle klein geschrieben:
SIbILLA. Die ganze Folge ist in derselben Art
gestochen wie die der Propheten, sie lasst jedoch
erkennen, dass Botticelli mehr Zeichnungen dazu
lieferte, als zu den Propheten. B. XIII. 172.
N0. 25-36, wo die Sibyllen manchmal irrig be-
nannt und sehr mangelhaft beschrieben sind.
Eine Folge dieser Sibyllen, bei der zwei Num-
mern fehlten und die Bll. größtentheils oben re-
staurirt waren, wurde in der Auktion Durazzo zu
Stuttgart, 1872 , für S395 Gulden versteigert.
Zu dieser Sibyllenfolge hat man gleichfalls
Kopien oder vielmehr freie Nachahmungen wie
diejenigen der Prophetenfolge; sie sind in der-
selben Manier gestochen und rühren unstreitig
von derselben anonymen Stecherhand her. (S.
Verz. II, N0. 30-41.)
25) Die Persische Sibylle, ernste Frau, nach
links gewendet, auf Rasen sitzend, liest
in einem auf ihrem Schooße liegenden
Buch. Ihr langes, weites Kleid ist oben
mit Spitzen besetzt und an den Aermeln
aufgeschlitzt; um den Hals trägt sie eine
kostbare Kette, auf dem Kopf eine hohe,