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Antonio Baldi
Baccio Baldini.
Von ihm gestochen:
1) H1. Emilius, für die Neapolitaner fürsprechenll.
2) H1. Gregor, Martyr. 1738; Ant. Baldi fec.
3) H1. Ignaz von Loyola, Oval. Ant. Baldi ex
Prototypo.
4] H1. Philippus Neri über Wolken, vor der Drei-
faltigkeit.
5) Kommunion der hl. Maria, von Egypten.
A. Baldi del. et so. F01.
6) Kaiser Karl VI. Oval. Fol.
7) Maria Aurelia. Oaraccioli, Nonne. Oval.
8] Nie. Cyrillus, Mediziner. F01.
9) Der Mönch Raffaele Manna, mit einem Engel.
Oval.
10] Don Carlos, König von Sicilien. Oval. F01.
W. Engelmann.
Balding. H. C. Balding , engliseherKupfer-
Stecher, für das Art Journal beschäftigt.
Von ihm gestochen;
1) The Lurley, the Nymphe of the Rhine. Nach
einer Statue von G. Herold. F01. In: Art
Journal. 1869.
2) The cross of prayer. Sechs Basreliefs ein Kreuz
bildend, das Vaterunser darstellend. J. Bell
feo. F01. In: Art Journal 1870.
3) Dinah oonsoling Hetty in prison. Gruppe.
F. J. Williamson fec. Fol. In: Art Journal
1870.
4] Hereward der Wachsame. Nach der Statue von
T. Brook. F01. In: Art Journal 1874.
W. Engelmann.
Baldinger. Franz Heinrich Baldinger,
Architekt in Stuttgart, geb. d. 19. Sept. 1827 in
Zurzach, Kanton Aargau, Sohn eines Spenglers.
Er kam im J. 1838 nach Wien und machte seine
Faehstudien im dortigen polytechnischen Insti-
tut. Später arbeitete er im Atelier des D0mbau-
meisters Ernst an der Restauration der Stefans-
kirche, von welcher er eine große Ansicht mit
genauester Wiedergabe der Details aufnahm
(im Besitze des Hrn. Oskar Kramer in Wien). Im
J. 1859 nach der Schweiz zurückgekehrt, erhielt
er bei der Konkurrenz für das St. J akobs-Denk-l
mal in Basel für seinen (nachher nicht ausge-
führten) Entwurf den ersten Preis. ln Stuttgart,
wohin er 1866 übersiedelte, bekleidet er seit 1869
an der Baugewerkeschule eine Lehrstelle für
Bauzeiehnen. Seine Spezialität sind architek-
tonische Illustrationen, in denen er selbst bei
kleinstem Formate den allgemeinen Stilcharak-
ter und die besondere Wirkung eines jeden Bau-
werkes höchst korrekt, klar und ansprechend
wiederzugeben weiss; zu verschiedenen kunst-
gesehiehtlichen Werken, hauptsächlich zu denen
Lübkds, hat er solche Illustrationen geliefert.
Nach Mittheilungen des K ünstlerrs.
A. Wintterlin.
Arnold Karl Baldinger, Sohn des Vori-
gen, Maler und Radirer, geb. 10. April 1850 in
Wien. Er machte seine ersten Studien auf der
Kunstschule in Stuttgart unter Direktor Neher
und auf der Wiener Akademie. Für Lützows
Zeitschrift, Lübkds Kunstatlas und die Gesell-
schaft für vervielfältigende Kunst in Wien ra-
dirte er mehrere Bll., für die letztere unter an-
deren RahPs Vorhang im Wiener Opernhaus.
Neuerdings hat er sich mit Vorliebe dem Illu-
strationstache zugewendet und eigene Kompo-
sitionen fiir verschiedene illustrirte Zeitschriften
ausgeführt.
Nach Mittheilungen des Kilmtlers. i ä
an
Baldini. GiacomelloBaldini, Bildhauer
iaus Ravenna, Ende des 14. Jahr-h. Von ihm ist
'die liegende Marmoriigur eines todten Kriegers
(wahrscheinlich des Oavaliere Guidarello Guida-
relli), in der Stadtschule zu Ravenna.
s. Ribuffi, Ravenna. 108.
Jansen.
Baldini. Baceio Baldin-i, florentiniseher
iGoldschmied und Kupferstecher des 15. Jahrlr,
der in der Geschichte der Kupfersteeherkunst eine
igroße Berühmtheit hat, über dessen Werke und
Lebensverhältnisse wir aber nur wenig unter-
lrichtet sind. Die Anfange ides [Kupferstechens
(im modernen Sinne des Wortes) liegen für Ita-
lien überhaupt sehr im Dunkeln. Herkömmlicher
und sehr sonderbarer Weise gilt als Erfinder
dieser Kunst der ilorentinische Goldschmied
Maso Finiguerra, von dem sich jedoch kein
einziger Kupferstich auch nur mit einiger
Wahrscheinlichkeit aufweisen lässt, obgleich
reine urkundliche Notiz meldet, dass er 1457
1462, zehn Jahre nach seiner angeblichen Er-
liindung, noch arbeitete. Als sein Nachfolger
{wird gewöhnlich B. bezeichnet, auf Grund einer
WAngabe Vasarfs, der im Leben Marc Antoxfs,
nach Erzählung der Legende von Finiguerraig
Entdeckung, berichtet: vFu seguitato costui
(Maso Finiguerra) da Baceio Baldini orefice fio-
rentino, il quale non avendo molto disegno, tutto
quello che fece fu con invenzione e disegno di
Sandro Botticelli." (Vasari-Le Monnier, IX. 258).
Mit dieser Stelle pflegt man eine andere zu
verbinden, die sich bei demselben Gewahrs-
manne im Leben Botticellfs findet, und wo es
von Letzterem heisst: n. .per essere persona
soüstica, comento una parte di Dante, e iigurö
lo Inferno, e lo mise in stampa; dietro al quale
consumö di molto tempo: per il che, non lavo-
rando, fu cagione diniiniti disordini alla vita sua.
Mise in stampa ancora molte cose sue di disegni
ch' egliaveva fatti, maincattiva maniera, perche
Pintaglio era mal fatto: onde il meglio che si
vegga di sua mano e il trionfo della Fede di Fra.
Girolamo Savonarola da Ferraraar (Vasari-Le
Monnier, V. 117).
Botticelli wird hier keineswegs auf unzwei-
deutige Weise als Kupferstecher bezeichnet. Das
Problematische der Stelle beruht auf der Unbe-
stimmtheit des Ausdrucks nmettere in stampaq,
der hier nicht nothwendig, wie man geglaubt hat,
mit ein Kupfer stechenn zu übersetzen ist, sondern
ieinfach vin Druck gebenn bedeuten kann. Es
hat den Anschein, als sei Vasari darüber nicht