Baily
Herrmann Baisch.
E
len erhielt. Im J. 1818 begründete B. seinen Ruf
mit einer Statue, Eva am Brunnen, die er für das
literarische Institut in Bristol in Marmor aus-
führte. 1821 winde er Mitglied der Akademie
und erhielt den Auftrag zur Ausführung von
Skulpturen für den Buckingham-Palast (Reliefs
im Thronsaal, Grrazien, Jäger, schlafende Nym-
phe). Von idealen Bildwerken, die sämrntlich,
wie die meisten derartigen Werke der englischen
Skulptur, an einer gewissen Einförmigkeit und
Unlebendigkeit leiden, arbeitete er noch eine
große Anzahl: Eva auf die Stimme lausehend,
Herakles und Lykos, Mütterliche Liebe, Apollo,
Die Grazien. Der müde Jäger (die letzten 5 für
Jos. Noeldl, Helena sich vor Paris entsehleiernd,
Schlafende Nymphe (für Lord Monteagle).
Von Porträtstatuen sind zu nennen : Telfort,
Graf Egremont, Sir Ast. Cooper, Sir S. Bourke,
Herzog von Sussex, Sir Rob. Peel, Nelson für
'l'rafalgar Square, Lord Holland fürWestminster ;
von Büsten: Flaxman, Byron, Brougham, Her-
schel.
Nach ihm gestochen:
Statue von J. M. W. Turner. W. Roffe sc. Fol.
In: Art-Journal. 1858.
KunstbL1S22. p. 239. 1823. p. 340. 1825.
p. 360. 1330.11. 78. 1831. p. 37a. 1833. p. so.
1845. p. 340. 1846.11. 144.
4;?
Bain. Pie rre Bain, französischer Gold-
arbeiter, geb. um 1640, i- 30. Nov. 1700. Er war
besonders durch emaillirte Goldarbeiten berühmt,
bei denen er hauptsächlich da email clair (das
durchscheinende Email) anwendete. Für Lud-
wig XIV. arbeitete er um 1684 eine große, am
Rande mit Schmelzwerk versehene Sehaale, die
100,000 Livres kostete. Sein Schwager Gedeon
Lesgare, mit dem er im Louvre eine gemeinschaft-
liche Wohnung hatte, war sein Gehilfe; sein
Sohn Barthelemy wahrscheinlich gleiehfalIsGold-
sehmied und vielleicht der Bain, der von Brice
1713 und 1718 (also nach Pierre's Tode) erwähnt
wird.
s. Jal, Dict. G. Brice, Guide des etrazigers
dans Paris, 1684. 1687. 1698. 1713. 1718.
H e rl u i s o n , Actes dkitat civil dfartistes franqais.
Gazette des Beaux-Arts. X. 155.
J. J. Guifrey.
Bainville. Charles Bainville, franzö-.
sischer Maler, von dess eu Lebensumständen wenig
bekannt ist. Siret gibt 1794 als sein Todesjahr
an und fügt hinzu, dass er ein Verwandter Boi-
leauis gewesen und sich auf den Rath desselben
der Malerei gewidmet habe. Danach würde B.,
wenn die Angabe des Todesjahrs richtig ist, ein
imgewöhnlich hohes Alter erreicht haben, da
Boileau bereits 1711 starb. Gemälde Bainville's
sind nicht bekannt; er war literarisch thätig,
schrieb einen Operntext und eine große Anzahl
Lieder.
s. Siret, Diet. Didot, Biogr. universelle.
J. J. Guifrey.
Bair. Hans Jakob Bair, s. Bayr.
Baisch. Wilhelm Heinrich Gottlieb
iB ais ch , Lithograph, geb. 3. Juni 1805 in Stutt-
igart, -1- daselbst 3. Jan. 1864. Er kam nach seiner
lLehrzeit in dem Stuttgarter Hause F. G. Schulz
in die Hofdruckerei von C. C. Meinhold ig Dresden
{und hat später als artistischer Leiter dieser An-
lstalt viel zur Entwicklung des Farbendruckes
beigetragen. Auch als er nach 26jähriger Ab-
wesenheit wieder in seine Vaterstadt zurückge-
kehrt war, pflegte er in dem daselbst errichteten
lithographischen Institut vorzugsweise die Chro-
molithographie. Man findet trcfiiiche Leistungen
dieser Art in den Jahresheften des württemb.
Alterthurns-Vereins und namentlich vorzügliche
Blumen- und Fruchtstücke in der Illustrirten
Gartenzeitung (Stuttg. Verl. von E. Schweizer-
bart). Nach seinem Tode wurde die Firma fort-
geführt von seinem Sohne Otto B., geb. 4. Mai
X1840 in Dresden. Ausser Blumen- und Frucht-
stücken lieferte derselbe hauptsächlich Genre-
bilder größeren Formates in Farbendruck für
Amerika. Zu Anfang des Jahres 1873 verkaufte
er sein Geschäft und siedelte nach München über,
um sich ausschliesslich der Malerei zu widmen,
für welche er sich schon früher in der Stuttgarter
Kunstschule ausgebildet hatte.
Nach Mittheilungen von 0. Baisch.
A. Wintterlin.
Von ihm lithographirt:
1) Anton, König von Sachsen, stehend in ganzer
Figur. Nach J. G. Roesler. gr. Fol.
2) Friedrich August, König von Sachsen, stehend in
ganzer Figur. Nach C. Chr. Vogel von Vogel-
s t e i n. F01.
3] F. W. Herschel, Musiker. Nach F. Rehberg's
Zeichnung. 4.
4] Valentin Rose, Chemiker, in Oval. 4.
W. Engelmann.
H e rr m a n n B ais c h , Landschaftsmaler,
Sohn des Vorigen, geb. in Dresden 12. Juli 1846;
vielleicht der talentvollste Meister der großen
Lienschen Schule. Auf der Stuttgarter Kunst-
schule erhielt er den ersten Unterricht und ging
dann (1868) nach Paris, wo er in der Galerie be-
sonders die Niederländer studirte, und starke
Einwirkung von der modernen Richtimg des
aPaysage intimen, zunächst von Rousseau und
Dupre, empfing. 1869 kam er nach München, wo
er in die Schule Lier's eintrat und durch sein
ungewöhnlich gesundes und energisches Talent
sofort die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Er
wählt die Motive seiner Bilder meist aus der
Münchener Hochebene und beschränkt sich am
liebsten auf ganz einfache Gegenstände, denen er
den ganzen Reiz des Ungesuchten, Zufälligen
und Absichtslosen zu erhalten versteht, indem
er sie doch zu Trägern einer bestimmten, meist
schlichten und einfachen Stimmung macht. So
auf der Wiener Ausstellung: Ein grüner Anger
mit weidendem Vieh von der Morgensonne in