ää
Pietgifie
Baillu .
Pl. 128. Basrelief mit elf kleinen
Liebesgöttern und drei Kin-
dern.
Zwei Titelblätter:
102) Christus, als leidender Heiland und König der
Betriibten, auf seinem Thron ; auf dessen Stufen
Engel mit den Passionswerkzeugen; unten
sitzen Hiob und der hl. Laurentius, Ohne Namen
des Malers, wahrscheinlich von E. Quell yn.
Titelbl. für: Le Throsne Royal de Jesus Na-
zareen, Roy des Affligez, par le R. P. Jacques
Couruoisier. gr. 4. '
103) Brustbild Christi, in einem Oval, umgehen von
den vier Ezechiefschen Wundergestalten. Titel-
blatt für: Margarita Evangelica, per Joannem de
Paris. Antverpiae. gr. 4.
I. Anno 1657.
11. Anno 1660.
s. Basan, I. 38. -Heineken, Dict. lluber
und Rost, Handbuch VI. 80. Le Blanc,
Manuel. I. 131.
11;. Kotloff.
Bailliu. Barend de Bailliu, belgischer
Kupferstecher, geb. zu Antwerpen, nach Einigen
1625, nach Andern um 1645; noch Andere setzen
sein Geburtsjahr um 1670, was jedenfalls ein Irr-
tum ist, da er verschiedene Bll. für eine unter
Innocenz XI. (1676-1689) bei G. G. de Rossi
in Rom erschienene Sammlung von Kardinalbild-
nissen lieferte. In demselben Verlag sind auch alle
seine andern Kupferstiche herausgekommen; man
darf daher annehmen, dass er sich lange in Rom
aufhielt. In der damals hier bestehenden nor-
dischen Schilderbent hatte er den Beinamen
Hemel (Himmel). Er war, wie es scheint, eben so
sehr Maler als Kupferstecher und bildete sich in
letzterer Eigenschaft, wie ich glaube, nach Cor-
nelis Bloemaert, der gleichzeitig mit ihm in Rom
lebte. Ohne den schönen und brillanten Grab-
stichel dieses Meisters zu haben, bethätigte er
sich in seinem Kunstfache doch mit gutem Erfolg
und hinterliess eine kleine Anzahl schätzbarer
Bll. Er soll aus Rom in die Heimat zurückge-
kehrt und daselbst gestorben sein; es wird aber
nicht gesagt, wann und wo. Die Namenunter-
schriften auf seinen Kupferstichen lauten sehr
verschiedenartig: Bernard Baleu, de Baleu, de
Bailliu, Baliu und Balliu.
Von ihm gestochen:
1] Der Heiland zwischen dem hl. Peter von Alcantara
und der hl. Maria Magdalena de' Pazzi. Nach L.
B a1 d i. F01.
2] Der hl. Peter von Alcantara empfängt in seineri
Zelle den Besuch der hl. J ungfrau und des Jesus-
kindes, mit einer Begleitung von Engeln. Nach
L. Baldi. Im Unterrande der Name des Hei-
ligen (lateinisch), und die ebenfalls lateinische
Dedikation des römischen Kunstverlegers G. G.
de' Rossi an Franc. Mar. Phuabeo, Erzbischof von
Tarsus. gr. F01. Trefüiches B1. im Silberton
und in O. Bloemaerifs Geschmack.
3) Die hl. Maria Magdalena de" Pazzi kniet vor der
hl. Jungfrau, die ihr in Engelbegleitung erscheint
und den Schleier nmhängt. Nach L. Baldi.
I0. Iacob. de Rubeis formis Rornae. Fol.
4) Die fünf von Clemens X. am 12. April 1671
kanonisirtexi Heiligen, in einer Reihe neben
einander gestellt: der hl. Kajetan von Thiena,
ein offenes Buch haltend; der hl. Franziskus
Borgia, das hl. Sakrament zeigend; der hl. Phi-
lippns Benizzi, eine blühende Lilie haltend; der
hl. LudWig-Bertrand, mit einem Kruzilix, an
dessen unterem Ende ein Flintenschaft mit
Schloss und Hahn; die hl. Rosa de Santa Maria
oder von Lima, das Jesnskind auf den Armen
tragend. Nach Giro Ferri. 10. Iacob. de Rubeis
formis Romae. gr. F01. Hauptbl.
5) Der hl. Ludwig-Bertrand, Dominikaner, knieend,
betrachtet ein Kruzifix, an dessen unterem Ende
ein Pistolenkolben mit Hahn und Pfanne ange-
bracht ist; an seiner Seite zwei Jünglingsengel ;
in der Luft vier Kinderengel und sieben Cheru-
bim. Nach G. B. Gaulli. I0. laeobns de Rubeis
formis Romae. gr. Fol.
(i) Clemens X., Papst, Brustb. 3f4 links im ()va1_
Für: Eftlgies Summorum Pontifloum
et S. R. E. Cardinalium Defunctorum ab anno
MDGLVIII. I0. Iacobus de Rubeis Formis Romae.
kl. Fol.
7] Vier Kardinalbildnisse für: Efügies S. D.
N. Innocentii P. P. XI. et RR. DD; S. R_ E_
Oardd. nunc viventium. [Edit a Ja. Jacobo de
Rubeis. Romae F01.
a) Nieolaus Aeciajoli, Brustb. 3A rechts.
Oval.
b] Emanuel Theodosius Bouillon, Brnsu;._
3f4 reehts. Oval.
e) Petrus Basadonna, Brustb. 3[4 links. Nach
G. Kneller. Oval.
d) Vincentius-Maria Ursini, nachher Papst
unter dem Namen Benedict XIIL, Brustb.
3f4 links. Oval.
8) Bruchstück einer Deckenverziernng mit Malereien
und Stnkkaturen, im Zimmer der Venus im Pa-
last des Großherzogs von Toskana zu Florenz.
Nach P. Berrettini. I0. Iacob. de Rubeis for.
mis Romae. gr. qn. F01.
9] Wappen eines Kardinals; unten, links, Sitzt
Minerva neben einem stehenden Genius, der ihr
das Wappen zeigt. Nach G. A. Abrusca. Fol.
Erwähnt bei Le B1. 12.
s. Heir1ekeri,Dict. Huber und Rost, VI_
148. Le Blanc, Manuel, I. 131.
13. Kolloff.
Baillu (oder Bailly). E r n e s t J o s e p h
B a i 1 lu, Maler, geb. 1753 zu Lille. Sein Vater,
ein sehr mittelmässiger Künstler, liess sich 1761
in Gent nieder; auf der dortigen Akademie
machte B. seine ersten Studien und besuchte
dann die Akademie in Antwerpen und die Ecole
ules Beaux-Arts in Paris. Im J. 1777 kehrte er
lnach Gent zurück, wo kurz zuvor (1773) (13,5
künstlerische Gildenwesen durch ein Dekret der
Kaiserin Maria Theresia, zunächst nicht zum
Vortheil der Künstler, aufgehoben worden war.
1761 wurde B. vom Genter Magistrat mit der
Ausführung von 4 Bildnissen Kaiser Leopolds II. ,
des neuen Grafen von Flandern, beauftragt; zu
derselben Zeit malte er das Porträt der Maria
Christina von Oesterreich, Gemalin Albert Ca.-
simir's von Saehsen-Teschen, Statthalters in den
Niederlanden. An der ersten von der Genter