Pieter de Bailliu. 557
glücklich erinnert, zumal in seinen besten Bl1.,
als: Jakobs Versöhnung mit Esau (N0. 2) und
Die Hochzeit derEpidamia (N0. 79), nach Rubens ;
Der gekreuzigte Christus (N0. 15) und der einge-
schlurnmerte Rinaldo (N0. 84) , nach A. van
Dyck; Der todte Christus auf dem Schooß der
Maria (N0. 16) , nach Aunb. Carracci, den er
begreiflicher Weise in seine heimische Sprache,
d. h. in die Rubenssche Schulmauier übersetzte.
Sein Todesjahr ist unbekannt. Ob und in wiefern
er mit dem nachfolgenden Künstler gleichen Na-
mens verwandt ist, konnte ich nicht ermitteln.
Er schreibt seinen Namen auf sehr verschiedene
Art; P. de Bailleu, P. de Bailliu, P. de Baillieu,
P. de Baillue, Balieu, P. Ballen, P. de Balliu, so
dass man nicht weiss, welche unter diesen Vari-
anten die richtige ist.
Von ihm gestochen:
a) Biblische Historie und Heiligenlegende.
1) Der Erzengel Michael stürzt den Teufel in den
Abgrund der Hölle. Nach G. Reni. P. de Bal-
liu sculp. Romae. F01.
2) Jakob versöhnt sich mit Esau. Nach Rub e n s.
gr. Fol.
I. Im Unterrande: Ecce quam bouum et quam
jucundum, etc. acht lateinische Verse,
darunter die Dedikazion des Jan de Ileein
an den Gemäldcliebhaber Martin Kretser,
datirt vom 24. Febr. 1652 ebenfalls latei-
nisch); ganz unten, links, der Name des
Malers; in der Mitte der Name des
Stechers; rechts die Adresse: Romboudt
van de Velde excudit.
II. Gaspar de Hollander exc.
3) Susanne im Bade von den beiden Alten belauscht.
Nach M. Pep yn. Titel: Turpe senilis amor. Fol.
I. Vor der Adresse Gillis Hendricx exc. Ant-
werp.
3a] Die Vertreibung des Heliodor. Nach Rafael.
P. v. Lint del. Aus zwei Platten bestehend.
gr. Format. Die Gruppe des Papstes mit seinem
Gefolge ist weggefallen und der Zwischenraum
zwischen Heliodor und den Frauen links ver-
ringert. Oben hat man die bogenförmige Ein-
fassung des Originals weggelassen und zur Fül-
lung des dadurch entstandnen leeren Raumes
zwei Figureubinter I-leliodor hinzu komponirt.
(Grunen)
4] Mariä Heimsuchung. Nach E. Q u e lly n. P. de
Balliu exc. 4.
5) Maria, kniend, betet das auf Stroh in der Krippe
liegende Christuskind an. Nach E. Qu ell yn.
P. de Balliu excudit. kl. F01.
6) Maria mit dem Kinde sitzt im Vordergrunde
einer Landschaft neben der hl. Elisabeth und
dem kleinen Johannes, der ihr ein Kreuz über-
reicht. Nach Th. Rombouts. qu. F01.
7) Das Gebet des Heilands im Garten. Nach Ru-
bens. Fr. v. Wyngaerde DD. et excudit. Fol.
8] Der Judaskuss. Nach A. van Dyck. Fol.
9) Die Geisselung. 6 Fig. Nach Abr. van Die-
penbeek. Unterschrift: Ego in flagella para-
tus sum. Ps. 37. F01,
I. Mit der Adresse: Martinus van den Enden
excudit Antverpiae cum priuilegio.
II. Mit der Adresse: Gillis Hendricx excudit.
10) Die Dornenkrönung. 6 Fig. Nach A. van Die-
p e nb e e k. Unterschrift: Plectentes coronam
ejus. Matth. 27. F01.
I? ä wie bei dem vorhergehenden B1.
11) Dieselbe Darstellung. Christus hat einen Rohr-
stengel in der Hand; Engel begleiten ihn und
halten die Passionswerkzeuge. Nach E. Quel-
lyn. P. Baillu fe. et exc. Fol.
11a) Der Schmerzensmann, von Leidensengeln um-
geben. Nach J. Thomas. F01.
12) Christus am Kreuz, der Leib ganz mit Wunden
bedeckt. Auf weissem Grund. Nach Rub en s.
P. Bal. ex. Fol.
13) Anderer Christus am Kreuz. Nach A. van
Dyck. Martin van den Enden exc. Antuelz,
und der Name des Stechers, aber ohne den Na-
men des Malers. kl. F01.
14) Derselbe. P. de Baillu fec. G. H. [Gaspar
Huberti] Excud. kl. F01.
15) Christus am Kreuz; rechts die hl. Jungfrau,
Magdalena und Johannes; links der hl. Franzis-
kus von Assisi, und neben ihm ein Soldat zu
Pferde, Nach dem berühmten Gemälde des
A. van Dyck in der Kapuzinerkirche zu Ter-
monde. Im Unterrande, eine griechische Zeile,
sechs lateinische Verse und die Zueignung des
Joannes de Heem an seinen Freund, den Schlos-
serrneister und Kunstfreund Joannes Casspeels,
zu Antwerpen, dessen Verlagsadresse: Joan Oas-
peel excudit Antuerpiae sich auf mehreren nach
A. van Dyck gestochenen Bll. findet. Ganz un-
ten, links, der Name des Malers; rechts: Petrus
de Bailliu fecit et excudit Juny 1643. gr. Fol.
Hauptbl.
16) Maria streckt die Arme aus nach dem Leichnam
Christi, den zwei Engel und die Magdalena von
der Erde aufheben, um ihn der Mutter auf den
Schooß zulegen. Nach Annib. Carracci. Pet.
van Lint excudit. Fol. Hauptbl. des Meisters.
In der Führung des Stichels herrscht Freiheit
und imHelldunkel Verstandniss; aber das Nackte
und die Gewandun g zeichnete der Stecher in sei-
ner heimatlichen Weise, die von der Carracci-
schen so sehr abweicht, dass das Original dadurch
unkenntlich wird.
17) Der Leichnam Christi auf dem Schooße der
Maria, welche zwei Engel zu trösten suchen.
Auf einem Steine sieht man die Dornenkrone
und die Nägel. Nach Annih. Garracci. Ohne
den Namen des Stechers, der, allem Anschein
nach, P. de Bailliu ist. G. Huberti exc. qu. F01.
18) Die Grablegung. Nach W. C o eb e r ge r. Ohne
Stechernamen. Gaspar Huberti exc. Antwerp.
Fol.
19) Maria, das Gesicht nach rechts geneigt, die
Hände, wie staunend, vor der Brust erhoben. Nach
Th. van Thulde n. Pet. de Balliu fecit et excu.
kl. Fol.
20) Das Christuskind, auf Wolken stehend, hält
Weltkugel und Szepter. Nach E. Quellyu.
P. de Balliu ex, kl. Fol.
21) Maria, als llimmelskönigin, auf der von der
Schlange umwundenen Weltkugel stehend, hält
auf dem linken Arm das Jesuskind und in der
rechten Hand das Szepter; zwei Engel halten
über ihrem Kopf eine Krone. Ohne den Namen
des Malers. Pet. de Balliu fecit et excudit cum
priuilegio. kl. F01.
22) Maria, auf Mondsichel und Wolken sitzend,