550 William Baillie.
ZahlreicheStiche aus denJ 1759-17 63bezeugen, Baillie war sein eigenerVerleger. Seine Werke
dass B. sich damals in Rom aufhielt. Seine Ar- erschienen zuerst einzeln, nachher gesammelt
beiten fanden Beifall und brachten ihm bald in zwei Foliobändcn, von welchen Jeder einige
reichlichen Gewinn; er verkaufte sie ziemlich fünfzig Bll. enthält, und die er fiir 33 Pfund
theuer, und etliche darunter waren allerdings Sterlingfi Schilling verkaufte; Ein Exemplar
auch von entsprechendem künstlerischem Werth. davßn mit 114 Bll. ist in Weigel s Kiinstkatalog,
Um 1770 verlegte er sich auf die Schabkunst, in 1345, Zu 59 Thalßm allgesetzt- Dfelzehn oder
der er vielleicht das Beste geleistet hat. vierzehn Stücke sind nach Baillie's eigner Erfin-
Die Kunsthistoriker übertreiben stark, wenn dung, die andern nach verschiedenen italie-
sie versichern, dass B. in seinen Radirungen Rem- nißßhßn, holländischen und brßbarltißßhcn Mei-
brandt nahe komme und seine Kopien von Radi- Stern, die er sehr verstandig wiedergegeben hat.
rungen dieses Meisters denselben täuschend Das frühesteDatuin auf denBll. ist 1753, das spä-
nachgebildet seien. Bei den letzteren leuchtet teste 1787. Der haufige Verkehr mit John Bar_
der gewaltige Abstand von den Originalen mit Herd, Sir James Lowthcr, dem Grafen von Bute,
der größten Evidenz hervor; die ersteren lassen Herzog V0I1 Mßfltßgllß und Rnflerll Vofflchmen
freilich sofort erkennen, dass unser Kunstler sich Kllnfltllebhßbern Seiner _Zeit, die Besehaftigiing
Rembrandt zum Vorbild genommen, aber die Idlt lhäetl Sammlungen, (110 Ihm zu 56111611 Sflßheu
Aehnlichkeit ist doch nur eine äusserliche und dlff Qrlginale lieferten, und besonders das regel-
man merkt nicht, dass sich auch Etwas von dem fllttßlge Besuchen der Knnstauktionen machten
innern Wesen des großen Holländers in seinem ihn auf dem Wege praktischer Anschauung und
Nacheifrer regt; er warJenem an Hand, Seeleund Erfahrung zum vortrefflichen Kunstkenner,
Phantasie zuwenigverwandt,umihnauchnur von dessen Autorität bei Ankaufen und. Beurthep
fern zu erreichen. Besonders vergritf er sich bei langen sehr oft angegangen wurde. Nilt dem Ver-
seinem Streben nach Jener tonreichen und sain- lag seiner Kupferstiche verband er einen ausge-
metweichen Wirkung, welche Rembrandt durch dehnten lciunsthandel und hatte dabei zugleich
Stehenlassen des Plattengrades oder durch die günstigste Gelegenheit zum Anlegen einer
direktes Stechen mit der kalten Nadel hervor- eigenen Privatsaminlung. Die ihm ehemals zu-
brachte. B. dachte dasselbe zu bewirken, in- gehörigen Ilandzeichnungen und Kupferstiche
dem er seine radirten Platten stellenweise mit führen sein mit der Feder aufgezeichnetes Mono-
dem Schabeisen überging, wodurch mehr Tusch- gramm, das bei heutigen Versteigerungen ein
änld ttSchabkunsttöniges hinläitnkäm iilnd die Atteätgat guter Herkunft ist und den Marktwerth
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iällfdßll, S0 33:5 (1315 Ganze eineT harmonisßllßä An Baillies Kunferstichverlag und Kunsthan-
Fläääizä 3111: därräayäi ägiväglslgglllzä und WCISSG del knüpft sich ein kunsthistorisch sehr merk-
Auf seinen Bll finden sich dreierlei Be- Wurdlger, fast ungigubgcheä "Ulilstand: die
zeiehnungen- 1 .der ganz aus eschriebene Verstumrillung fler am ran 1218011? Kupfer"
Name- 2 der aus eschriebene Fämilienna platten die qmm dem.NallLl.ia.n' undertgul-
mit vorangesetzterg Abkürzun seines Oiiiä denlilatfJKWelt-undprelt belu-hältls-tl Rembrfndt
des oder in Verbindung mit den An- Schelm von dliälsm Piattq um t vle e Abdrucke
zägrgl: hslt b T_ f 5 f gemacht und sie absichtlich geschont zu haben;
S3 110 a P11 5911123 fit 113111123119, 811 V61" aber nach seinem 'lode oder schon 1658 bei der
schledene Welsei C313 Balnle 5 C Versteigerung seiner Kunstsachen gerieth die-
.0 (w selbe in die Hände eines Spekulanten, der sie
7'; M ouvaee, durch wiederholtes und massenhaftes Abdrucken
zu Grunde richtete. In diesem verdorbenen Zu-
f stande erwarb sie Master Greenwood auf einer
. 7 ReiseinI-Iolland,undiiberliesssiebei seinermick-
' Q kehr nach England an Baillie, der sie wiederauf.
stach und Abdrücke von der wiederaufgestoche-
r 3 nen Platte, die auf gewöhnlichem Papier den Pi-ä,
, . numeranten für 4, demNichtsubskribenten für
X 5 Guineen (die auf chinesischem Papier lfg Gllineg
3 das Monogramm bestehend aus den zusam- iilgufer) verkaufteämlt delfErklfaiung, dass d?"
nien A rf b h b d au er, wenn er nicht damit zu rieden sei, sein
gezogenen n ßngs u" 9m en es V0? Geld wieder ausgezahlt erhalten sollte. Mßlßteng
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stich sei so vorzüglich besorgt und so herrlich
gelungen, dass ein feines, erfahrenes Kennerauge
dazu gehöre, um die Abdrücke der retuschirten
Platte nicht mit denen vor der Retusche zu ver-
wechseln, während im Gegentheil ein nur wenig