546 Bagghi Cesare Baglioni.
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Bagghi. J. B. Bagghi; nach einem Meister
dieses Namens, der im 17. Jahrh. lebte, ist ge-
stochen :
Ruhe der hl. Familie auf der Flucht. J. B. Ba rb 6
so. Fol. W. Enyelmrmn.
Bagini. Francesco di Mastro Anto-
niolo d e' B agini , Steinmetz aus Mantua,
arbeitete 1505 für Pellegrino Brusati die schönen
Marmorsänlen, die sich jetzt im Hofe der Familie
Gardini in Oarpi befinden.
s. C ampori , Gli artisti etc. negli statl Estensi.
p. 24. Jansen.
Bagli, s. David Bailly.
Baglioni. Bildner in Thon, aus der Schule
der della Robbia um 1500. Bekannt ist von
ihm eine schön gearbeitete Madonna. mit Engelnl
(ursprünglich Thürlünette) in einer Kapelle der
Badia zu Florenz. Für_ die Kathedrale von"
Perngia lieferte er ein Altarwerk, das zu Grund
gegangen ist.
s. Perkins , Tuscail Sculptors. I. 201. -l
Burckhardt, Cicerone. p. 593. k K
Baglioni. Cesare Baglioni, Sohn eienes
unbedeutenden Malers Giovanni Pietro B., geb.
um die Mitte des 16. Jahrh. in Bologna, -l- im
ersten Viertel des 17 Jahrh. Keiner bestimm-
ten Sehule angehörig, bald diesem, bald jenem
Muster folgend, arbeitete B. , mit unterge-
ordnetem Talent, aber mit handfester Fertigkeit
in den verschiedensten Gebieten der Malerei;
er lieferte in banausischer Vielgesehäftigkeit
Historienbilder und Stillleben, Kirchengemälde
und Thierstiieke, Landschaften und architekto-
nische Prospekte. Den Carraccfs gegenüber
machte er seinen handwerksmässigen Stand-
punkt mit einem gewissen Selbstgefiihl geltend,
indem er sich auf das Beispiel früherer Meister
berief; jene, die ihn zuweilen zu dekorativen
Arbeiten benutzten, dachten von ihm ziemlich
gering, seine schweren Ornamente pflegten sie
Fassdauben, ihn selbst den Maler-Böttcher zu
nennen. Zahlreiche Aufträge erhielt er vom
Herzog Ranuccio von Parma, bei dem er in be-
sondrer Gunst stand, unter andern 1610 den Auf-
trag zur Ausschmückung der Kirche Stirone in
Parma, die 1812 zerstört wurde. (s. den Art.
Baeehini). Eine ausführliche Beschreibung
seines Lebens findet sich bei Malvasia und Bal-
dinucci, ebenda und in den andern unten zitirten
Schriften die Aufzählung seiner Werke, von
denen ein großer Theil nicht mehr vorhanden ist.
Die meisten derselben, unter denen die rein de-
korativcn am ersten auf ein gewisses Verdienst
Anspruch haben, führte er in Parma und Bo-
logna für dortige Paläste aus.
s. Malvasia, Felsina pittriee I. 253-259. 344.
347. II. passim. Gualandi, Memorie (m;
Serie IV. 157. I. Baldinucei, Opere. X.
27. Ma sini , Bologna perlustrata. p. 617.
Rosini, Storia della. Pitturu. VI. 5. 9. Zau i,
PlllCißl. Jungen"
Baglioni. Cavaliere Giovanni Bag-
l i o n i , genannt il Sordc del Barozzo (oder del Ba-
roeci), Maler, geb. in Rom 1571, 1- daselbst 1644.
Er gehörte zu den besseren Manieristen jener
Zeit. In den Kirchen zu Rom sind seine jetzt
kaum mehr beachteten Bilder sehr zahlreich.
InS.Giovanni inLaterano malte er (1600) mehrere
Fresken unter der Leitung und im Geschmack
des bekannten Cavaliere d'Arpino, eine Anzahl
anderer in derCap. Paolina in S. Maria Maggiore,
die, ausser einigen Tafelbildern von kräftiger
Fiirbung, vielleicht das Beste sind, was er ge-
leistet. Ein Gemälde, das seiner Zeit besonders
geriihmt wurde, Die Erweckung der Tabitha, im
Vatikan, ist verloren gegangen. Papst Paul V.,
der ihn für dieses Bild mit dem Christusorden be.
lohnte, die Orsini von Perugia und der Herzog von
Mantua haben den Künstler vielfach beschäftigt.
Für den Letzteren und den Kardinal Gonzaga in
M antua malte er Apollo mit den Musen in zwei
Darstellungen von verschiedener Größe, für die
Kathedrale von Peru gia einen hl. Stephanus,
für die Hauptkirche von L ore t 0 eine hl. Katha-
rina. Den bedeutenden Ruf, den B. damals hatte,
bezeugt auch seine wiederholte Ernennung zum
Prlises der Akademie S. Luca in Rom.
Ein kunstgeschichtliches Verdienst hat er durch
sein biographisches Werk über die Künstler, die
in Rom von 1573-1642 arbeiteten. Weitschweifig
und in seiner dialogisehen Form ziemlich ge-
schmacklos, bietet das Werk, so unkritisch es
ist, für die Geschichte jener Epoche schätzbares
Material.
Seine Schriften;
1 ) Le vite de' pittori, scultori, architetti e intagliatori
dal Pontif. di Gregorio XIII. del 1573 ilno a"
tempi (li Papa Urbane VIII. del 1642. Roma
1644. Am Schluss; La vita del Baglione, unter
dem Namen des Stampatore. Die in Neapel
erschienene Ausg. von 1733 hat als Anhang die
Vita Salvator Rosas von Passeri. (S. in: Pas_
seri, Le vite etc. die Anm. des Herausgeber;
p. 416.)
2) Le nuove Chiese die Roma, nelle quali si conten-
gono le Istorie, Pitture, Seolture e Architetture_
Roma. 1639.
s. Titi. Descr. di Roma. passim. Orsini
Guida diPerugia. pp.117.126.- Rosin i, Stol
ria. della pitt. VI. 189. L an zi, Pitt. Ital. II_
157. Z an i, Encicl. Camp ori, Raccolta
de" cataloghi. p. 82.
Jamen.
Bildnisse des Künstlers:
Brnstbild in Medaillen. O. Lioni sc. B. 14. 4,
Dasselbe, C. Colombini sc. 4. In: Serie degli uo-
mini illustrietc. Auch in: Bellori, Ritratti.
Brustbild, mit Beiwerken. Anonym, in G. Blo e-
maert' s Manier. F01.
In Oval, 3f4 Ansicht nach links. Anonym. 8.
a) Von ihm gestochen:
Jakob sieht die Himmelsleiter. Baglio ni fec. kl_
Fol. In Rumohfs Katalog erwähnt.
I. Vor allei-"Schrift.