Volltext: Appiani [i. e. Andreas] - Domenico del Barbiere (Bd. 2)

522 Ludolf Backhuijzen. 
Bild der Berliner Galerie ist auch eine bewegte rakter wie seine Gemälde: die ausgeführten 
See im Pal. Pitti zu Florenz (datirt 1669), ein Kompositionen stehen hinterseinen Skizzen nach 
Seehafen im Museum zu Stockholm,ein Strand der Natur meist entschieden zurück. Letztere 
zu Bamberg. Hübsche kleinere Bilder besitzt übertreifen sogar an Frische und Lebendigkeit 
die Galerie zu Ludwigslust, woselbst sich der Auffassung, an Feinheit in Licht und Luft, 
auch ein ungewöhnlich guter großer Seesturm an Leichtigkeit der Behandlung häufig die besten 
aus späterer Zeit befindet. Reicher an vorzüg- Gemälde; oifenbai- hing es dem Maler nach, 
liehen Werken der früheren Zeit sind die Privat- dass er erst so spät das Handwerk erlernte 
galerien, zumal inEngland, wie die Bridgewater Unter seinen Handzeichnungen begegnen wir 
Galerie, die Sammlungen Baring, Ashburton, zuweilen auch Darstellungen der wildbewegten 
Hope, Wallace u. s. f.; in Deutschland besonders See, denen in der That das Lob wahrer Größe 
die Sammlung des Herrn Wesselhoeft in Ham- und Poesie gebührt, welches ähnlichen Gemälden 
burg. Eine Eislandschaft in der Galerie zu von ihm fast durchweg mit Unrecht oder doch 
Kopenhagen ist von großer Feinheit. Ein mit Uebertreibung ertheilt wird. Die interessan- 
kleines Gemälde mit der seltenen Darstellung teste Sammlung von Handzeichnungen Bis be- 
einer Flusslandschaft, das im Charakter dem sitzt das Kupferstichkabinet zu Dre sden in 
Pynacker sehr nahe steht, besitzt das Belvedere einigen sechzig zusammengehörigen Blättern, 
zu Wien. Werke aus der späteren Zeit des einfachen kleinen Kreidezeichmlngcn, in welchen 
Künstlers sind in den meisten öifentlichen und in geistrcicher Weise die iiiichtigen Eindrücke 
den größeren Privatgalerien zu finden, am der Natur mit gewandter und kräftiger Hand 
zahlreichsten in den Galerien von Lndwigs- wiedergegeben sind. Eine beträchtliche Zahl von 
Inst, Kopenhagen, Paris, Am sterdam , Zeichnungen aller Art besitzt auch das Britis h 
London (aus der Sammlung Peel) u. s. f. Museum  darunter einige sehr hervorra- 
Zuweilen hatB.auchBildnisse gemalt, gewöhn- gende Blätter. Unter einer kleineren Zahl im 
lich in kleinem Format; meist sind dieselben Besitze der Albertina zu Wien (mit Daten von 
schwer in der Färbung, gering in der Zeichnung 1680 bis 1698) ist ein größeres durchgeführtes 
und leer im Ausdruck. Eine Ausnahme davon Aquarell, eine Elßlanllßßhßlt. beßülldefß ausge- 
macht das Bildniss eines Greises in der Ermitage zeichnet (angeblich eine gemeinschaftliche Arbeit 
zu St. Pete rsburg und namentlich ein kleines von B. und Rutgers.) 
Selbstporträt in halber Figur zu L udwigs lust Der Künstler bezeichnet bald mit dem Momo- 
(bez. 1697), welches sich dem Caspar Netscher gramm L. 13-, bald mit dem V0llßn Namen (Back- 
nähert. Gering ist ein anderes Selbstbildniss hnizen oder Bakhuizen) oder auch mit verschie- 
(bez. 1694), welches sich in der Sammlung des denen Abkürzungen desselben: 
Baron K. von Mecklenburg zu Berlin befand, 
wie auch ein Porträt im Besitze des Athenaeum L BA K H _ 16 4 
illustre zu Amsterdam , welches daselbst 1872 9 
ausgestellt war. 
Die ziemlich zahlreich verbreiteten Zeichnun- 0 [I0 6 Bü f k . I 6 
gen Bfs tragen im Wesentlichen denselben Cha- 
lag  
L BacÄÄLfyL 1573 
359  
Der Künstler hat auch mit geübter luäftigei- 
Nadel mehrere Bll. radirt und fein geiizt. Auch 
in diesen Arbeiten wusste er die Eigenthümlich- 
keit des Seelebens getreu zu schildern, besonders 
die Schiife sind mit grosser Genauigkeit gegeben. 
Bartsch in seinem Peintre-Graveur beschreibt 
13 Bll., darunter die geschätzte Hauptfolge von 
Marinen (Nr. 1-10); Weigel in seinen Nachträgen  
fügt 3 Bll. hinzu; zu einem der letzteren gehören 
noch 4 Bll. und bilden eine Folge. Diese ist mitx 
einem aus A und B vereinten Monogramm be_ 
Wzeichnet, dabei steht ein kleines k. Das letztere 
'ist nicht als ein verunglücktes sc zu lesen, denn 
 es erscheint auf allen 5 Bll. gleich und bei zweien 
 steht überdiess hinter demselben : fe. Demnach 
 muss man so lange an der Echtheit der Bll. zwei- 
feln, bis nachgewiesen ist, dass sich L. Back- 
huizen auch mit A. B. bezeichnete. An Bloote- 
ling ist bei der Folge auch nicht zu denken. 
s. Houbraken, De groote Schouburgh etc. II.
	        
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