484
Peeter von Avont
Ääiliflafaflllli? 53111151;
52] Vogelansicht der Abtei Groenendael. Auf dem
Schild: Monasterid. B. Marias Viridis vulgo
Groenendael Hanc Tabulam, Admodum Reve-
rendzdo Patri Ac DE: D: Petro Parys
D. D. C. Petrus van Auont. WHollar fecit.
1649. Jean Meyssens excud. Roy. qu. F01. Die
Ansieht selbst rührt wol kaum von Avont her,
dagegen die beiden Kinder mit dem Schilde.
P. S50.
Die Abdrücke mit der Adr. von Meyssens sind
später. Noch später die mit der Unterschrift.
Wurde zu Le Roy, Castella Brabantiae, Aut-
werpen 1696, verwendet.
53) Kleine Ansicht der Abtei Groenendael. Rdo
Petro Parys hoc Monasterij sui simulacrum
D. G. Q. Petrus van Auont. Wllollar fec:
1647. qu. 4. Ob die Zeichnung von Avont her-
rilhrt, ist zweifelhaft. P. S49.
Es gibt Abdrücke mit der Adresse von Drevet.
54) Ansicht der Abtei Roodenklooster. I{dO.AdlIlOdl1I1l
Dno. D : Adriane Van der Reest etc. hanc Monas-
terij suae Rubrae Vallis Imaginem, Obseruantia:
ergö D : G. Q. Petrus van Avont. Wllollar
fecit164S. qu. 4. Desgleichen. P. 886.
In Le Roy, Castella Brabantiae 1696.
Im 2. Abdruck fehlt die Jahreszahl; spätere
Abdrücke haben Drevets Adresse. (A. Apell.)
55-60) Folge von 6Bll. mit Satyrn; der Titel stellt
sechs Satyrköpfe auf Einer Platte vor und ist
bezeichnet: Pet. van Auont inuenit et excudit
Cum priuilegio. Coenr: Waumans sculpsit.
Die andern BlL, die ganze Fig. von Satyrn ent-
halten, sind nicht bezeichnet. gr. 4.
G1) Zahlreiche Ilolzschnitte nach Avont finden sich,
in : Gnil. liesius, Emblemata sacra de Fide, Spe,
Gharitate. Antwerpen 1636. kl. S. Geschnitten
vermutlich von Chr. J egher. (Thäod. van"
Lerius.)
s. Heineken, Dict. Catal. Winckler.
Ottley, Notices. G. Parthey, Wenzel
Hollar, passim.
W. Schmidt.
Awamovid. Demetrius Avramovic, Ma-l
1er, geb. 27. März 1815 zu Sveti Ivan im Tschai-
kisten-Distrikte der Militärgrenze , 4' zu Neu-
satz 13. März 1855. Den ersten Unterricht in
der Kunst erhielt er von einem Italiener und
einem unbedeutenden serbischen Maler Misa.
In seinem 20. Jahr ging er nach Wien, wo er
wegen Mangels an Mitteln nur ein Jahr lang die
Akademie besuchen konnte , setzte jedoch bald,
mit Hülfe einer Unterstützung des serbischen
Patriarchen Stankovic seine Studien fort und
blieb bis 1840 in Wien. In diesem Jahre wurde
er mit besonderer Empfehlung der Wiener Aka-
demie nach B e lgrad berufen, um daselbst die
Metropolitankirche mit Gemälden zu schmücken.
Er zeigte dabei das Bestreben, in der Darstel-
lung der serbischen Heiligen den nationalen
Typus zum Ausdruck zu bringen. Zu derselben
Zeit malte er das Bildniss des serbischen Metro-
politen Peter Ivanovic und übernahm hierauf im
Auftrage des Fürsten Alexander Karadjordjevic
die Ausmalung der Kirche zu Top 01a. Die ser-
bische Regierung liess ihn im J. 1846 eine Reise
durch Serbien machen, damit er in den alten
Kirchen und Klöstern die Kunstwerke besichtige
und davon das Werthvollere oder besonders
Charakteristische kopire; im folgenden Jahre
schickte sie ihn zu gleichem Zwecke nach dem
Berge Athos. Die Früchte der lctztcrn Reise
legte er in den von der serbischen Regierung
(Belgrad 1848 und 1849) herausgegebenen Schrif-
ten nieder : Sucta Gora sa strane verc, lmdoäestvu
2' povcstnicc (der M. Berg mit Rücksicht auf Reh".
gion , Kunst und Geschichte), und: Opisargje
drcvnostih srbskih u Svetoj Gen" (Beschreibung
der serbischen Altcrthüvncr auf dem kl. Berg) mit
13 lithogr. Tafeln. Ausser einigen andern im
Druck erschienenen Schriften befasste er sich
auch mit der Lebensbeschreibung der serbischen
Maler, die jedoch leider Manuskript geblieben,
In seinen letzten 'l'agen malte Avramovic zwei
Heiligenbilder für die Kirche seines Geburtsortes
S v e t i I va n , erlebte jedoch die Vollendung nicht
mehr, die dann sein Freund, der Maler Paul
Simic, besorgte.
Bildniss des Künstlers lithogr. in: Kukuljevie,
Slownik umjctnikah.
J. von Kukuljeviö,
AvriLJean-JacquesAvril derAeltere,
Kupferstechcr, geb. zu Paris am 16. Dez. 1744,
1- dasclbst 26. Nov. 1831, Schüler von J. G_
Wille. Die Arbeiten seiner ersten Zeit nähern
sich den Werken seines Meisters, sowol in freier,
malerischer Handhabung des Grabstiehels als in
Farbcnton und Gesammtwirkung; als aber spä-
ter mit Vien und David die theatralische Dar-
stellung antiker Gegenstände in nüchterner Fär-
bung und frostiger Eleganz aufkam, und die
pseudoklassische Reform in der Malerei ent-
schieden durchdrang, glaubte J. J. Avril eine
den falschen Prinzipien über Antike und Ideal
entsprechende, regelrechte Behandlungsweise
annehmen zu müssen, so dass von nun an seine
Blätter mit den früheren in allen Stücken, im In-
halt wie im Machwerk, schroffkontrastiren. Hatte
er sich vor 1789 bei seinen Nachbildungen beson-
ders zu Gegenständen weiblicher Grazie, galanter
Göttermythe oder dramatisch bewegter Momente
des modernen Menschenlebens hingeneigt und
demgemäß durch Anmut und Reiz, Kraft und Zier-
lichkeit der Arbeit zu gefallen gesucht, so wählte
er nachher vorzugsweise Darstellungen von Bei-
spielen strenger republikanischer Familiensitte
und Staatsbürgertugcnd aus der Geschichte der
alten Griechen und Römer, weil sie den Gesin-
nungen des Augenblicks in Frankreich schmei-
chelten, und strebte durch Erhabenheit und Ein-
fachheit zu imponiren, womit es ihm wenig
iglückte. Obschon die unangenehmen Merkmale
wder Originale, das Groteske in der Darstellung
des Erhabenen, das Schauspielerhafte in den
Stellungen, das Unnatiirliche im Ausdruck beim
Kupferstecher einigermaßen gemildert erschei-
nen, so ist doch Alles so geschmacklos, platt, hart,
schwer gearbeitet, gleichsam technisch erstarrt,
und die Gesammtwirkung so kalt, dass auch den